Liebe Freundinnen und Freunde unseres Jubilars, liebe Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter,

„Die Gemeinden sind der eigentliche Ort der Wahrheit, weil sie Orte der Wirklichkeit sind.“ Dieses Zitat von Hermann Schmitt-Vockenhausen, einem deutschen Verleger und Politiker, passt aus zwei Gründen. Zum einen stammt es von einem Mann, der, wenn auch vor recht langer Zeit, Präsident des Deutschen Städte- und Gemeindebundes (DStGB) gewesen ist. Zum anderen trifft es sehr zielgenau das Selbstverständnis unsere Gemeinden und Städte. Wir bilden sehr konkret die Lebensrealität der Menschen vor Ort ab. In unseren demokratisch gewählten Gremien können wir uns auf die Erfahrungen und das Wissen tausender Frauen und Männer verlassen, die sich ehren- und hauptamtlich für das Gemeinwesen engagieren. 

Ein zweites Zitat (dieses Mal von mir): „Wir sind ein hochpolitischer, aber eben kein parteipolitischer Verband.“ Und genau mit diesem Selbstverständnis gehen wir, Ratsmitglieder, Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sowie Beigeordnete, unabhängig von unserer Partei- oder Gruppenangehörigkeit ans Werk. Wir wollen der Herausforderung, die Wirklichkeit den Aufgaben der jeweiligen Zeit anzupassen, gerecht werden. Dass wir das können, haben wir gerade in den letzten zweieinhalb Jahren hinlänglich bewiesen. Und das werden wir auch, da bin ich sehr sicher, in Zukunft tun. 

Wir verstehen uns als Interessenwahrer, als Gewerkschaft unserer Mitglieder. Die Bedeutung des Gemeinde- und Städtebundes in Rheinland-Pfalz wird unterstrichen durch die Tatsache, dass rund zwei Drittel der Menschen in diesem Land in kreisangehörigen Gemeinden  und Städten leben. Nichts geht ohne uns, oder auch: Ohne uns ist kein Staat zu machen. Dabei gilt es, den Spagat zwischen den sehr unterschiedlichen Strukturen kleinster Gemeinden bis hin zu Städten mit rd. 65.000 Einwohnern genauso zu bewerkstelligen, wie es die unterschiedlichen Verwaltungstraditionen, die seit der Gründung des Landes Rheinland-Pfalz bis heute nachhallen, zu beachten gilt. Es ist mir eine Ehre, dass ich diesem Verband gemeinsam mit Aloysius Söhngen und Steffen Antweiler vorstehen darf. Und dass ich gleichzeitig Präsident des DStGB bin, nun, das erfüllt mich als Rheinland-Pfälzer mit besonderer Freude, kann ich doch so den Interessen der Kommunen unseres recht kleinen Landes in Berlin Gehör verschaffen. 

Ich danke allen, die das Geburtstagskind auf seinem bisherigen Weg begleitet und zu seinem Gedeihen beigetragen haben. Sie haben mit ihrem Einsatz und ihrem Engagement den Grundstein zum Erfolg des GStB gelegt. Unserem GStB wünsche ich eine gedeihliche Zukunft, immer tatkräftige Mitstreiter und viel Erfolg.

Beitrag aus der Jubiläumsausgabe der Gemeinde und Stadt 2022

Ralph Spiegler,
Alternierender Vorsitzender des Gemeinde- und Städtebundes,
Bürgermeister der Verbandsgemeinde Nieder-Olm