„Das Jahr 2021 ist das Jahr der Krisen und Katastrophen. Die Corona-Pandemie bedroht mit immer höheren Inzidenzzahlen unser Leben und leider sind wir vom früheren „Normalbetrieb“ weit entfernt. Dieses Jahr hat uns wie kaum ein anderes vor Augen geführt, dass das Ehrenamt der Kitt unserer Gesellschaft ist. Nur mit Hilfe des ehrenamtlichen Engagements ist es gelungen, kurzfristig eine Testinfrastruktur aufzubauen. Die Jahrhundertflut hat insbesondere im Ahrtal viele Menschen getötet, Existenzen, Infrastruktur und Gebäude zerstört. In all diesen Extremsituationen waren es die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, die mit ihrem beherzten Einsatz dauerhaft, tatkräftigt und rund um die Uhr geholfen haben und für andere eingestanden sind.
Es waren die Aktivistinnen und Aktivisten unserer Feuerwehren, des technischen Hilfswerks, des Roten Kreuzes, der Caritas, der Diakonie und vieler anderen Organisationen und Einzelpersonen, die im Sinne des Gemeinwohls geholfen haben und weiter helfen. Diese Ehrenamtsstruktur hat sich einmal mehr in der Krise bewährt und gezeigt, dass sie ein unverzichtbarer Teil unserer Gesellschaft ist, deren Funktionsfähigkeit sie gewährleistet. Auch in der Kommunalpolitik ist das ehrenamtliche Engagement von Ratsmitgliedern sowie Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern unverzichtbar für die Funktionsfähigkeit unserer Demokratie. Ohne ihren Einsatz wäre die kommunale Selbstverwaltung nur eine leere Hülle. Das kann man am Tag des Ehrenamts nicht oft genug wiederholen und dafür danken.
Dieser Einschätzung und den Worten müssen allerdings auch politische Taten folgen. Damit dem Ehrenamt nicht irgendwann die Luft ausgeht, ist es wichtig, die Rahmenbedingungen weiter zu verbessern. Dazu gehört nicht nur die Anerkennung, sondern auch die nachhaltige Stärkung dieser Strukturen. Insbesondere muss alles unternommen werden, um die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern von unnötiger Bürokratie zu entlasten, die Aufwandsentschädigungen angemessen festzulegen und alles zu unternehmen, das noch mehr insbesondere junge Menschen an ehrenamtliche Funktionen herangeführt werden.
Denn ehrenamtliches Engagement ist nicht nur eine wichtige Funktion in der Not, sondern auch eine wichtige uns sinnstiftende Tätigkeit für jeden Einzelnen. Was man hier lernt und erfährt sind wichtige Qualifikationen, die auch im „normalen“ Leben und Beruf neue Perspektiven eröffnen können. Das Zusammenarbeiten und die Gemeinschaft in diesen Strukturen sind wichtige Bausteine für das eigene Leben und dient damit dem friedlichen Zusammenhalt in den Gemeinden und Städten.“
Pressemitteilung des Gemeinde- und Städtebundes RP vom 05. Dezember 2021