Denn die enormen Veränderungsprozesse und der damit verbundene mögliche Innovationsschub zum Beispiel für eine bessere, effektivere und bürgernähere Verwaltung, müssen durch entsprechende Rahmenbedingungen gestaltet werden. Wer heute die damit verbundenen Änderungen der Verwaltungsverfahren, der Arbeitsprozesse, der Bürgerbeteiligung, der Abläufe in der Kommunalpolitik, der Arbeitszeit in der Verwaltung und der Ausbildung und der Personalgewinnung angeht, wird morgen erfolgreich sein“, betonten Bürgermeister Aloysius Söhngen und Bürgermeister Axel Haas, Stellvertretende Vorsitzende, heute anlässlich der Mitgliederversammlung des Gemeinde- und Städtebundes Rheinland-Pfalz.
„Gerade im ländlich geprägten Rheinland-Pfalz ist es für die Bürgerinnen und Bürger ein großer Vorteil, wenn nicht die Bürger, sondern die Daten laufen. Das digitale Rathaus wird kommen, eine Vielzahl von einfachen Verwaltungsvorgängen wird im Internet digital bereitstehen. Der damit verbundene Innovationsschub und die Effektivitätssteigerung schaffen zugleich Ressourcen, um den Menschen individuell in schwierigen Lagen besser helfen zu können. Schnelle, weitgehend automatisierte Verfahren sind auch ein Wettbewerbsvorteil für die Wirtschaft, zumal die Digitalisierung auch immer schneller die Produktionsprozesse beherrschen wird“, so Söhngen und Haas weiter.
Das alles wird aber nur gelingen, wenn mit den notwendigen Rahmenbedingungen die Politik den Ängsten vor dieser Entwicklung wirksam begegnet. Dazu gehören klare politische Leitlinien und die Sicherstellung, dass möglichst schnell ein flächendeckend leistungsfähiges Breitbandnetz auch in unserem Land etabliert wird. Wir müssen aufpassen, dass wir hier nicht abgehängt werden. Wir können es uns nicht leisten, nur über flächendeckendes schnelles Internet zu reden. Die nunmehr bereitgestellten Bundes- und Landesmittel und das in Rheinland-Pfalz praktizierte Verfahren der Clusterausschreibung sind ein erster wichtiger Schritt.
„Bislang steckt die Digitalisierung der Verwaltung noch in den Kinderschuhen. Wir brauchen dringend einheitliche Standards, damit die Systeme kompatibel und nutzerfreundlich gestaltet werden können. Zur Bürgerfreundlichkeit gehört aber auch, dass für eine längere Übergangsphase Vorgänge sowohl digital als auch analog angeboten werden müssen. Diese Doppelstrukturen werden jedoch auch entsprechende Mehrkosten verursachen. Damit wir bei der Digitalisierung im weltweiten Wettbewerb nicht abgehängt werden, müssen wir auch für diese Prozesse werben. Dieses ist eine wichtige Aufgabe der Gemeinden und Städte. Auch die digitale Kompetenz muss gefördert werden. Allein mit der Ausstattung von Ratssälen, Kitas und Grundschulen mit Tablets und Computern ist es nicht getan. Wir müssen auch die Anwender und Pädagogen entsprechend schulen und gleichzeitig den gestiegenen Anforderungen an IT-Sicherheit gerecht werden. Dies wird uns nur gelingen, wenn die Gemeinden und Städte auch über die erforderlichen Finanzmittel verfügen.“ sagten Haas und Söhngen abschließend.
Pressemitteilung des Gemeinde- und Städtebundes Rheinland-Pfalz vom 13.11.2017