Besserer Bevölkerungs-, Zivil- und Katastrophenschutz durch mehr Eigenvorsorge

Eine zentrale Rolle spielt die Eigenvorsorge der Bevölkerung. Während früher viele Bürger in hochwassergefährdeten Gebieten Schutzmaterialien wie Sandsäcke, Pumpen oder Generatoren vorrätig hatten, wird heute zunehmend erwartet, dass Einsatzkräfte jede Situation bewältigen. Diese Entwicklung setzt die begrenzten Kapazitäten von Feuerwehr und Hilfsorganisationen massiv unter Druck.

Es ist wichtig, dass Menschen sich besser auf Naturgefahren vorbereiten und lernen, eigenständig Maßnahmen zu ergreifen. Dazu gehört nicht nur das Anlegen von Notfallvorräten, sondern auch das Wissen um Schutzmaßnahmen, beispielsweise in Hochwasserregionen. Gleichzeitig müssen Einsatzkräfte vor Ort Prioritäten setzen, was bedeutet, dass nicht alle betroffenen Haushalte gleichzeitig Hilfe erwarten können.

Ein weiterer Baustein für einen besseren Bevölkerungsschutz ist die Integration von Katastrophenvorsorge in die Bildung. Bereits in Schulen sollten Kinder und Jugendliche lernen, wie man sich bei Naturkatastrophen wie Hochwasser, Bränden, Stromausfall oder Erdbeben verhält. Ergänzend dazu können auch ältere Generationen durch Aufklärungskampagnen in Gemeinden oder Seniorenheimen wichtige Informationen erhalten, etwa zur Bedeutung von Sirenenalarmen oder zum Verhalten im Ernstfall.

Die Gemeinden in Rheinland-Pfalz haben bereits damit begonnen, Konzepte zu erstellen und Bestehendes zu überarbeiten, um die Bevölkerung auf alle zukünftigen Gefahrenlagen vorzubereiten. Dazu ist das Wissen und die Mithilfe der Bevölkerung unabdingbar. 

Katastrophenschutz ist eine Gemeinschaftsaufgabe, die Eigeninitiative und staatliche Unterstützung vereint. Nur so kann eine resiliente Gesellschaft entstehen, die auf die wachsenden Herausforderungen unserer Zeit vorbereitet ist.

GStB-Kommentar aus Gemeinde und Stadt 01/2025

Moritz Petry
Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Gemeinde- und Städtebundes