GStB-Bericht
Bericht des Vorsitzenden Juni 2024
Allen Gewählten gratuliere ich herzlich zu neuem oder altem Amt oder Mandat. Allen, die nicht gewählt wurden, zunächst einmal ein Dankeschön für ihre Bereitschaft, sich verantwortlich in das Gemeinde-, Verbandsgemeinde oder Kreisleben einzubringen. Nutzen Sie die weiteren Möglichkeiten der Teilhabe am Gemeinwesen vor Ort. Sie sind vielfältiger, als Sie vielleicht denken. Und: nach der Wahl ist vor der Wahl! In fünf Jahren wird wieder gewählt. In einer Demokratie werden Ämter und Mandate zum Glück nur auf Zeit vergeben! Für die Gewählten gilt dieser Hinweis ebenso.
Fünf Jahre Zeit – tolle Chance und auch ein Geschenk
Sie haben nun fünf Jahre Zeit, besondere Verantwortung für Ihr Gemeinwesen zu übernehmen. Das ist eine tolle Chance und auch ein Geschenk. Der Blick in die Welt zeigt, dass Demokratie und Freiheit keine Selbstverständlichkeit sind. Sie müssen sich täglich neu beweisen. Wir müssen uns täglich für sie stark machen.
Der örtlichen Demokratie kommt dabei eine ganz wesentliche Aufgabe zu. Hier wird Demokratie erfahrbar, hier entscheidet sich, ob unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger positiv zu unserem Staat und seinen Institutionen stehen.
Natürlich können Sie im Rat nicht die großen Linien der internationalen und nationalen Politik bestimmen. Oft werden Ihnen durch Gesetze und Rechtsprechung enge Grenzen bei Ihren Entscheidungen gesetzt. Kommunale Räte können aber vor allem auch beispielgebend sein im Umgang miteinander. Ich habe in nun 40 Jahren aktiver Tätigkeit in kommunalen Räten die im Allgemeinen dort herrschende Atmosphäre schätzen gelernt.
Austausch von Argumenten im Ringen um die beste Lösung
Natürlich wird im Rat auch schon einmal heftig und emotional diskutiert, das gehört zu einer konstruktiven Debatte dazu. Meist geschieht dies jedoch sachlich, zielorientiert und fair.
Ratsarbeit ist vor allem Austausch von Argumenten im Ringen um die beste Lösung. Für mich ist dabei das Wichtigste, dass man einander respektvoll begegnet.
Respektvolles Begegnen beginnt mit dem Zuhören! Nicht der eigene Beitrag ist das wichtigste (um die eigene Wichtigkeit in der Presse, den „Sozialen Medien“ auch ordentlich würdigen“ zu lassen ), sondern, im miteinander reden die beste Lösung für die Gemeinde, die Verbandsgemeinde, den Kreis zu finden. Dies setzt gegenseitigen Respekt voraus.
Und beziehen Sie die Bürgerinnen und Bürger Ihrer Kommune mit ein. Es gibt viele Möglichkeiten der Teilhabe an lokalen Entscheidungen. Nutzen Sie den „Sachverstand Ihres Ortes“, um die Menschen „mitzunehmen“. So gewinnen Sie nicht nur (vielleicht ) Zustimmung zu einzelnen notwendigen Entscheidungen. Sie stoßen zumindest auf Verständnis und mobilisieren auch zum „Anpacken“.
Wenn die Menschen für Ihre Gemeinde anpacken helfen, dann haben Sie Ihre Aufgabe erfüllt:
Dörfer und Städte, die mehr als Wohnplätze sind,
Dörfer und Städte, die lebendige Gemeinwesen sind,
Dörfer und Städte, die Heimat sind.
Liebe Leserinnen und Leser,
Ich wünsche Ihnen im Interesse Ihrer Gemeinde in den nächsten fünf Jahren viel Erfolg.
Ich wünsche Ihnen viel Freude und Erfüllung bei den unterschiedlichen Aufgaben, die jeweils vor Ort anliegen.
Wir als Gemeinde- und Städtebund Rheinland-Pfalz unterstützen Sie und Ihre Gemeinde gerne, sei es durch Beratung seitens der Geschäftsstelle oder als politische Interessenvertretung gegenüber Landesregierung und Landtag, um für Ihre Stadt oder Ihr Dorf politische, rechtliche und finanzielle Rahmenbedingungen zu erkämpfen, die aktives Gestalten ermöglichen.
Herzlichst
Aloysius Söhngen
Vorsitzender des Gemeinde- und Städtebund Rheinland-Pfalz
P.S. Nutzen sie auch die Möglichkeiten, sich für Ihr Ehrenamt mit dem notwendigen Wissen zu versorgen. Die Kommunalakademie Rheinland-Pfalz bietet hier tolle Möglichkeiten. Informieren Sie sich über das Seminarangebot. www.akademie-rlp.de
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