Bericht des Vorsitzenden April 2019


Streiken statt pauken?

Die Greta-Generation sendet ein wichtiges Signal, indem sie zivilen Ungehorsam leistet. Dies ist ein symbolischer Akt politischer Teilhabe. Und - es geht um ein wichtiges Thema: den Klimawandel. Ein zu wichtiges, konkretes Thema, das uns alle angeht, als dass nur über das „Schulschwänzen“ diskutiert werden sollte.

Das globale Thema Nr. 1 erfordert Handeln!

Nur: die politisch Verantwortlichen können nicht den berühmten Hebel einfach umlegen und ab morgen ist das Problem gelöst. Vielmehr liegt der Ansatz zur Verbesserung des Klimas und Senkung des CO² Ausstoßes in die Umwelt bei jedem einzelnen selbst. Jeder kehre zuerst den (umweltschädlichen) Dreck vor seiner eigenen Haustür weg!

Zu umweltbewussterem Verhalten ist jede/r einzelne BürgerIn aufgerufen, aber auch wir Kommunen können dazu einen Beitrag leisten. Wir sind Verbraucher, Vorbild, Planer und Regulierer, aber auch Versorger und Anbieter. Es gibt viele Handlungsmöglichkeiten zur CO²-Verringerung: durch Erstellen Kommunaler Klimaschutzkonzepte, durch Überprüfen der Energieeffizienz Ihrer kommunalen Gebäude, etc.. Sie werden überrascht sein, wie hoch das Einsparpotential von CO²-Emissionen ist! Auch die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED, eine klimafreundliche Stadtbegrünung oder die Stärkung umweltfreundlicher Mobilität (ÖPNV, eMobilität, und insbesondere Dorfbüros für mobiles Arbeiten) können hier viel bewirken.

Und ich fordere unsere Bürgerinnen und Bürger auf: übernehmen Sie Verantwortung in den zukünftigen Räten unserer Kommunen. Hier haben Sie die Möglichkeit, die Zukunft für Ihre Gemeinwesen aktiv mitzugestalten! Klimaschutz sollte als eines der wichtigsten Themen auf der Agenda unserer neuen Räte stehen.
Für das globale Problem Klimawandel brauchen wir letztlich lokale Entscheidungen und lokale Entscheider, die Verantwortung übernehmen.

Europa am Abgrund?

Am 26. Mai sind nicht nur Kommunalwahlen, es findet auch die 9. Wahl zum Europäischen Parlament statt.
Die Grundwerte der Europäischen Union lauten:

  • Freiheit
  • Demokratie
  • Rechtsstaatlichkeit
  • Menschenrechte
  • bürgerliche Grundfreiheiten

Im Jahr 2012 hat die Europäische Gemeinschaft sogar den Friedensnobelpreis erhalten für ihr auf der Welt einzigartiges Friedenskonzept.

Zitat aus der Begründung des Nobelkomitees:
„Die Union und ihre Vorgänger haben über sechs Jahrzehnte zur Förderung von Frieden und Versöhnung beigetragen. Seit 1945 ist diese Versöhnung Wirklichkeit geworden. …wichtigste Errungenschaft der EU: den erfolgreichen Kampf für Frieden und Versöhnung und für Demokratie sowie die Menschenrechte; die stabilisierende Rolle der EU bei der Verwandlung Europas von einem Kontinent der Kriege zu einem des Friedens. Die Arbeit der EU repräsentiert 'Bruderschaft zwischen den Nationen'“ .

Die Abgeordneten des EU-Parlaments vertreten die Interessen von 500 Millionen Menschen.
Der Zusammenhalt Europas wird immer wieder herausgefordert, aktuell durch antieuropäische Parteien.
Gegner des gemeinsamen Europa vertreten in einer sich stetig globalisierenden Welt rein rückwärtsgewandte nationalstaatliche Ideen. Streit, Aggression und Misstrauen den Nachbarn gegenüber sind vorprogrammiert. In der Vergangenheit gewachsenes Vertrauen zwischen den Nationalstaaten, festgehalten in Verträgen, wird zerstört und aufgekündigt werden. Das Friedenprojekt Europa würde scheitern.

Das müssen wir verhindern!

Daher lautet mein eindringlicher Appell:
Gehen Sie nicht nur selbst wählen, motivieren Sie auch andere Frieden und Freiheit liebende Mitmenschen zur Europawahl!

Ihr

Aloysius Söhngen


GStB-Bericht aus Gemeinde und Stadt 04/2019

Aloysius Söhngen
Vorsitzender des Gemeinde- und Städtebundes