Schon die Römer wussten die Lage am Haardtrand zu schätzen. Im Rahmen von Geländearbeiten zur Flurbereinigung fand man im Jahr 1981 die Überreste eines römischen Landgutes, dessen freigelegte Überreste heute zu einem beliebten Ausflugsziel geworden sind. Die Heidenmauer (ein keltischer Ringwall), Grabfunde auf dem Ebersberg und der berühmte Fund des etruskischen Dreifußes aus einem keltischen Fürstinnengrab lassen auf noch frühere Besiedlungen in der Zeit um 1200 und um 500 v. Chr. schließen. Im Lorscher Codex wird Dürkheim erstmals 778 als „Turnesheim“ urkundlich erwähnt.
Heute ist die Stadt über die Bundesautobahn A 650 und durch die Linie 4 des rnv (die ehemalige Rhein-Haardtbahn) bestens in die Metropolregion Rhein-Neckar eingebunden. Karlsruhe, der gesamte süddeutsche Raum und das benachbarte Frankreich sind über die A 65 gut erreichbar.
Derzeit leben 20.484 Einwohner in Bad Dürkheim, 19.240 von ihnen mit Hauptwohnsitz. 12.608 wohnen direkt in der Innenstadt, während die restlichen Personen auf die fünf Stadtteile Grethen-Hausen, Hardenburg, Leistadt, Seebach und Ungstein verteilt sind.
Durch die 1989 begonnene Stadtsanierung ist es gelungen, das Stadtbild im Laufe der Jahre erheblich zu verbessern. Diese positive Entwicklung der Innenstadt soll auch künftig kontinuierlich fortgesetzt werden.
Neuer Wohnraum wird gebraucht
Zur Weiterentwicklung der Stadt ist auch die Schaffung von neuem Wohnraum eine Herausforderung für die Verantwortlichen. In den vergangenen Jahren wurden in Bad Dürkheim mehrere Neubaugebiete erschlossen, das jüngste und größte, der Fronhof II, ist seit August bebaubar und hat eine Größe von 208.000 m². Bis zu 370 Wohneinheiten können hier in den nächsten Jahren entstehen.
Bad Dürkheim hat mit einem Gymnasium, einer Realschule Plus, einer Förderschule und einer Berufsbildenden Schule in Trägerschaft des Landkreises sowie vier Grundschulen in städtischer Trägerschaft, einer Förderschule in Trägerschaft der Lebenshilfe und einer privaten Maria-Montessori-Schule ein vielfältiges schulisches Angebot. Sieben Kindertagesstätten und drei Horte kümmern sich um die Betreuung der jungen Mitbürger.
Die Volkshochschule, die Musikschule, die Stadtbücherei und Stadtmuseum sowie die Offene Werkstatt sorgen für vielfältige Beschäftigungsmöglichkeiten. Auch Sport, Geselligkeit und ehrenamtliches Engagement besitzen einen hohen Stellenwert, über 150 Vereine bieten unterschiedliche Formen der Freizeitgestaltung an.
Jahr für Jahr kommen über 600.000 Besucher zum Dürkheimer Wurstmarkt, dem größten Weinfest der Welt, das im Jahre 2017 600 Jahre alt wird. Das Stadtfest, die Weinnächte, der Dürkheimer Advent, das SWR3 Comedy Festival und viele kleine Weinfeste bereichern den Veranstaltungskalender der Stadt. Der Limburg Sommer bietet unterschiedliche Open Air Theater- und Konzertaufführungen in der Klosterruine Limburg, die zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt zählt und deren Grundstein im Jahr 1025 vom Salier-Kaiser Konrad II. gelegt worden ist. Das Dürkheimer Riesenfass und der nach einem Brand im Jahr 2007 neu errichtete Gradierbau gehören zu den weiteren wichtigen Sehenswürdigkeiten der Stadt.
Zu einem Publikumsmagneten hat sich der Kurpark entwickelt, der durch die Offenlegung und Renaturierung des Flüsschens Isenach und die Erweiterung in Richtung Osten in den vergangenen Jahren deutlich an Attraktivität gewonnen hat.
Bad Dürkheim verfügt mit dem Salinarium über ein attraktives Freizeitbad, das auch in Zukunft erhalten bleiben soll. Derzeit wird eine Erweiterung des bestehenden Gebäudes geplant, in dem zusätzlich ein neues Thermalbad Platz finden soll. Für die Bürgerinnen und Bürger bestand 2016 die Möglichkeit, im Rahmen eines Beteiligungsverfahrens Meinungen und Anregungen zu dem geplanten Bau einzubringen und zu diskutieren.
Als traditioneller Fremdenverkehrsort verfügt Bad Dürkheim mit mehr als 2.500 Betten über ein quantitativ und qualitativ überdurchschnittlich hohes Übernachtungsangebot. Im Jahr 2016 wurden insgesamt 550.000 Übernachtungen verzeichnet. Bad Dürkheim genießt außerdem einen hervorragenden Ruf als Tagungs- und Kongressstandort.
Neben dem Tourismus ist der Gesundheitssektor einer der wichtigsten Arbeitsmarktbereiche der Stadt. Die drei Kliniken und das Krankenhaus decken das gesamte Aufgabenspektrum des Kur- und Gesundheitswesens ab. Der Bereich Kur und Gesundheit ist somit ein zweiter starker Wirtschaftszweig, in dem die Stadt besondere Kompetenzen aufweisen kann.
Die mittelständische heterogene Wirtschaftsstruktur hat ihre Stärken in der papier-, holz- und kunststoffverarbeitenden Industrie, im Groß- und Einzelhandel sowie in der Metallveredelung und in Regeltechnikbetrieben. Durch die Ansiedlung innovativer Unternehmen im IT-Sektor hat sich die Stadt auch in diesem Bereich einen Namen gemacht.
Der Dienstleistungssektor ist durch die ansässige Kreisverwaltung, die Pfälzische Pensionsanstalt, eine Vielzahl von Banken und Sparkassen sowie andere Dienstleister besonders stark ausgeprägt.
Insgesamt sind in Bad Dürkheim mehr als 2.200 Gewerbebetriebe gemeldet. Mit rund 7.400 sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen, bei einem Pendlerüberschuss von mehr als 1.600 Beschäftigten, ist die Stadt einer der Entwicklungsschwerpunkte an der Deutschen Weinstraße.
Der Weinbau hat in Bad Dürkheim nicht nur eine lange Tradition, sondern ist auch ein wichtiges wirtschaftliches Kompetenzfeld der Stadt. Auf insgesamt 860 Hektar Weinanbaufläche werden 66,3 % Weißweinreben und 33,7 % Rotweinreben durch die 127 Bad Dürkheimer Weinbaubetriebe angebaut (71 Haupterwerbs- und 56 Nebenerwerbsbetriebe). Die hohe Qualität der Bad Dürkheimer Weine wird durch die außerordentlich hohe Zahl an Auszeichnungen Jahr für Jahr verdeutlicht.
Weitere Informationen: www.bad-duerkheim.de und www.bad-duerkheim.com
Beitrag aus Gemeinde und Stadt 10/2017