Von Mischwald bedeckte Berge, von frischen Quellen gespeiste Bäche sind Eindrucke, die das Bild der Gemeinde bestimmen.
Die Freude am Wandern wurde früh zum Anstoß für den Tourismus. Schon im Jahre 1909 entdeckten die Bewohner der Rheinebene das Fleckchen Elmstein als einen idealen Ausgangs- oder Endpunkt für Wanderungen jeder Länge. Damals wurde die Talbahn eingeweiht, die Neustadt an der Weinstraße mit Elmstein verbindet. Heute verkehrt diese historische Dampfeisenbahn unter dem Namen „Kuckucksbähnel“ an vielen Sonn- und Feiertagen zur Freude der Besucher. Und so ist es bis heute: Freizeit und Urlaub im Pfälzerwald ist Entdecken der Natur mit Zugang zu allen Sinnen bei Aktivitäten und Zielen in einem einzigartigen Naturraum, dem deutsch-französischen Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen.
Die Bürgerinnen und Bürger von Elmstein verfügen in ihrer Ortsgemeinde über eine ausgebaute Struktur. Rathaus, Verkehrsamt, Grundschule, mehrere Kindergärten, eine Gemeindebücherei und ein Museum zählen dazu, ebenso Turnhalle und Sportplatz. Für die ärztliche Grundversorgung ist vor Ort gesorgt.
Outdooraktivitäten
Neben ausgedehnten Wanderungen die zwischenzeitlich auch Letterbox-Jäger verzaubern, können sich die Besucher von Elmstein bei Nordic-Walking oder Mountainbike Touren auf ausgewiesenen Wegen oder speziellen Parcours, wenn gewünscht auch mit fachkundiger Anleitung und Führung, an die Grenzen ihrer Kondition herantasten. Spezielle Veranstaltungen zu den Sportarten werden angeboten, so z.B. der Nordic-Walking-Biathlon „Zum Kuckuck“ und der „Iggel“ Glühweinwalk. Zu der bereits versteckten Letterbox „Zum Kuckuck“ werden in diesem Jahr noch drei Weitere, die seit 2002 in Deutschland beliebte Schatzsuche, erweitern (www.letterboxing-germany.de). Auf historische Pfade führt sie der Mordkammerloch-Pfad mitten in Elmstein. Wenn Sie nun aber glauben, dass es sich hier um einen Krimi handelt, liegen Sie völlig falsch – geht es hier doch ausschließlich um ein Flurgewannennamen.
Die frühere landwirtschaftliche Nutzung der Hanglage in der Gemeinde erforderten besondere Anlagen von Erschließungspfaden und Trockenmauern. Diese können Sie bei diesem Themenweg genauestens unter die Lupe nehmen.
Seit vielen Jahren bringen die Jakobswege Menschen in Bewegung. Alle wollen nach Santiago de Compostela im Nordwesten Spaniens, der Stadt des hl. St. Jakobs. Die Jakobsmuschel wurde zum Symbol und Wegweiser. Wer auf der Nordroute der Pfälzer Jakobswege pilgert kommt direkt ins schöne Elmsteiner Tal.
Neben der bereits erwähnten historischen Eisenbahn findet sich in Elmstein auch eine alte Wappenschmiede, übrigens die einzige durch Wasserkraft betriebene in der Pfalz, die bis heute in ihrer Funktion erhalten werden konnte.
Im Jahre 1761 wurde die Schmiede hauptsächlich für die Herstellung von Werkzeugen, die für die Waldarbeiter notwendig waren, in Betrieb genommen. Die Kraft für die Hämmer liefert der Speyerbach durch zwei Schaufel-Mühlräder.
Die staatliche Samenklenge oder auch Samendarre genannt wird im Juni dieses Jahres ihre Türe als Museum „alte Samenklenge“ – Haus der Forst- und Waldgeschichte öffnen. Und was ist nun eine Samenklenge? Die Aufgabe der Samenklenge besteht darin, Nadel- und auch Laubholzsamen für die heimischen Wälder zu gewinnen und bereit zu stellen.
Neben den Apparaturen zur Herstellung von Samen werden die Exponate aus dem bis 2007 betriebenen Waldarbeitsmuseum Raum finden. Tag der offnen Tür und gleichzeitig Eröffnung des neuen Museums „alte Samenklenge“ – Haus der Forst- und Waldgeschichte ist der 14.06.2008. Ein Dorffest wird die Feierlichkeiten begleiten.
Sehenswert sind auch die Kirchen der Gemeinde. Auf einem kleinen Hügel, gerade hoch genug um über Elmstein zu blicken, steht die ehemalige Wallfahrtskirche „zum unbefleckten Herzen Mariä“ von 1951. Diese setzte eine Marientradition fort, die mit einer Kapelle in Appenthal um 1488 begann. Diese Kapelle wurde nicht mehr benutzt und damit dem Verfall preisgegeben. Bereits im 16. Jahrhundert wurden die roten Sandsteine für den Häuserbau benutzt. Nur der alte Turm erhebt sich wie ein Fels als letzter Rest einer einst respektablen Kirche und ist Zeitzeuge mit erstaunlicher Vollkommenheit von der ursprünglichen gesamten Bauanlage.
Im Tal angesiedelt ist die kleine katholische Kirche „Maria Heimsuchung“ die aus dem Jahre 1765 stammt und eine barocke Hermann-Schlimmbach-Orgel beheimatet. Schlimmbach hat 1887 in das zu diesem Zeitpunkt wohl schon über 100 Jahre alte Gehäuse eine neue Orgel gebaut, die im Jahre 2002 vollständig restauriert wurde.
In unmittelbarer Nähe befindet sich die protestantische Kirche St. Simon und Judas die 1841/43 von August von Voit, auf dem Platz erbaut, auf dem 1470 erstmals urkundlich eine Kirche auftaucht, erbaut wurde und 1900/01 den heutigen 46 m hohen Turm erhielt. Weiterhin finden sich Kirchen in den Ortsteilen Iggelbach und Speyerbrunn.
Sehenswert ist auch ein Modell eines Harzofens im Ortsteil Appenthal. Die Vorfahren haben aus den Nadelholzbeständen Harz und durch Destillation Kolphonium, Terpentinöl und andere Stoffe gewonnen. Auch das früher vielseitig gebrauchte Pech stammte vom Harz.
Last but not least ist die Burgruine Elmstein, heute in Privatbesitz, zu erwähnen. Sie thront erhaben über Elmstein und bot über die Jahrhunderte hinweg Schutz und Unterkunft. Bereits im 12. Jahrhundert erwähnt ist sie eine der ältesten Zubehörden der rheinischen Pfalzgrafenschaft. An die Burg knüpft sich auch eine Sage.
Führungen durch die Gemeinde, die Kirchen und das Museum können bei der ortsansässigen Tourist-Information gebucht werden.
Weitere Informationen: www.elmstein.de
Beitrag aus Gemeinde und Stadt 05/2008