Unter König Rudolf von Habsburg wurde 1275 die „befestigte und freie Stadt Wolfstein“ gegründet. Sie entstand mit der Burg Neu-Wolfstein. An der engsten Stelle des Lautertals, auf dem steilen Osthang des Königsberges, liegt die Burg Alt-Wolfstein, die wahrscheinlich entstand, als Kaiser Friedrich Barbarossa für das Reichs- und Königsland um Wolfstein und Kaiserslautern einen einheitlichen Verwaltungsbezirk einrichtete und ihn durch ein Burgensystem sicherte. Von Neu-Wolfstein sind nur noch die Burgmauern, von Alt-Wolfstein ein 20 m hoher Burgfried mit Burgmauern erhalten.
In der Gemeinde Reipoltskirchen ist heute noch der Wehrturm einer ehemaligen schutzbietenden Tiefburg, die zur Reichsherrschaft „Hohenfels-Reipoltskirchen“ gehörte, zu sehen. Erster Besitzer dieser Burg war Ritter Heinrich von Hohenfels (1297-1329). Der Landkreis Kusel ist nun Eigentümer dieser Burg. Nach umfangreicher Revitalisierungs- und Sanierungsarbeiten sind das als Geheimtipp geltende Restaurant „Zur Wasserburg“ und die Malschule nun für Besucher von Nah und Fern geöffnet. Auch kann man in der dort eingerichteten Außenstelle des Standesamtes im historischen Gewölbekeller den Bund fürs Leben schließen.
Die Zweikirche im Lautertal gehört zu den ältesten Kirchen der Pfalz. Bei den Restaurierungsarbeiten wurden kunsthistorisch bedeutende Wandmalereien entdeckt. Zwischen den Gemeinden Eßweiler und Oberweiler im Tal liegt die vermutlich im 13. Jh. erbaute Sprengelburg. Im Bereich des Königsberges und des Selberges wurde schon im 15. Jh. nach Erzen geschürft. Später wurden auch Quecksilber, Mangan, Kalkstein, Steinkohle und Schwerspat abgebaut. Das im Bereich der Stadt Wolfstein liegende Kalkbergwerk wurde bis 1967 betrieben. Die Orte der Verbandsgemeinde, insbesondere Jettenbach, Kreimbach-Kaulbach, Eßweiler, Rothselberg und Wolfstein selbst, waren neben benachbarten Gemeinden auch der örtliche Mittelpunkt des westpfälzischen Musikantengewerbes. Etwa von 1840 an begannen nebenberuflich Musizierende, bedingt durch die allgemeine Erwerbsnot, diese Tätigkeit hauptberuflich auszuüben. Zunächst spielten sie nur in der näheren Umgebung, danach in allen Teilen Deutschlands und im benachbarten Frankreich. Bald führten die Gastspiele auch in andere europäische Länder und nach Übersee.
Das Landschaftsbild gewinnt seine Faszination durch Täler und Höhen, Laub- und Nadelwälder. Felder und Wiesen gehen harmonisch ineinander über. Bemerkenswert ist das Gebiet um den Königsberg mit seiner seltenen Flora und geologisch-mineralogischen Besonderheiten. Gut ausgebaute und markierte Wege laden zum Wandern ein. Fremdenzimmer und Ferienwohnungen stehen neben den Freizeiteinrichtungen zur Verfügung. Im Sport- und Freizeitzentrum in Wolfstein befinden sich u.a. Campingplatz mit Ferienhäusern, Warmfreibad, Minigolfplatz sowie Sport- und Freizeitcenter. Oberhalb der Stadt Wolfstein befindet sich die 1980 errichtete Jugendherberge. In unmittelbarer Nähe befindet sich das 1980 zur Besichtigung ausgebaute ehemalige Kalkbergwerk. Hier können die Besucher mit einer Grubenbahn in den Berg einfahren, wo sich dann ein Rundgang anschließt. Seit dem letzten Jahr wird der Besuch des Bergwerkes auch in Verbindung mit einer Weinprobe angeboten.
Die Ausgrabungsfunde von der Burg Alt-Wolfstein sind in dem von der Verbandsgemeinde im Rathaus der Stadt Wolfstein untergebrachten Heimatmuseum ausgestellt. Im „Alte-Welt-Museum“ in Nußbach kann u.a. historische Bekleidung besichtigt werden. In Wolfstein ist ein Druckereimuseum mit einer Musikinstrumentenwerkstatt eingerichtet. Mit der Firma Karl - Otto – Braun KG (über 700 Beschäftigte) befindet sich in Wolfstein der größte Arbeitgeber des Landkreises Kusel.
Informationen: www.vg-wolfstein.de
Beitrag aus Gemeinde und Stadt 02/2007