Ortsgemeinde Gönnheim – Wein, Kultur und Kunst

Erstmals urkundlich erwähnt in den Jahren 770/771 bei Schenkungen an die Klöster Lorsch und Fulda, konnte Gönnheim inzwischen die 1250-Jahr-Feiern begehen. Die heute protestantische Kirche entstand 1756, als sie nach einem Brand ihrer Vorgängerin, der St. Martinskapelle (1344), als barocker Saalbau wieder aufgebaut wurde.Von größeren Verwüstungen in den Kriegen der Jahre 1673 bis 1748 scheint das Dorf verschont geblieben zu sein. Allerdings ist bekannt, dass im 17. Jahrhundert die Bevölkerung von 196 im Jahre 1618 auf noch genau zwölf Personen am Ende des 30-jährigen Krieges zurückgegangen war. Über dreihundert Jahre später geriet die Kirche in der Ortsmitte ein zweites Mal unter Kriegseinwirkung. 1956 folgte der erneute Aufbau der 1942 zerbombten Kirche. 1979 erhielt der Turm schließlich die imposante Doppelzwiebelspitze. Die nahezu 1660 Einwohner in Gönnheim werden von der Verbandsgemeinde Wachenheim verwaltet.

Seit 1979 ziert die protestantische Martinskirche in Gönnheim eine beeindruckende Doppelzwiebelspitze. Erbaut wurde die Kirche im 16. Jahrhundert.
© Jürgen Schreiber

Haupterwerbszweige sind Wein-, Obst- und Gemüseanbau. Die Weine aus rund 250 Hektar Rebfläche machen den Ort weithin bekannt. Ferner erzielte Hildegard Weber die begehrte Krone als Deutsche Weinkönigin des Jahres 1982, worüber sich die Bevölkerung der Gemeinde Gönnheim mit ihr sehr freute. 

Ein Ort als Kunstwerk

Idylle im Winzerdorf: Gönnheim lockt die Liebhaber des Traditionellen ...
© Jürgen Schreiber

Touristische Attraktionen sind die am ersten Juli-Wochenende stattfindenden „Gönnheimer Wein- und Kulturtage“ mit dem internationalen „WineStreetArt-Festival“, zu dem aus vielen Ländern Straßenmaler anreisen und Straßen, Plätze und Hauswände von Gönnheim in Kunstwerke verwandeln. Seit 2020 sind diese bleibenden Kunstwerke der Festivals in der ganzjährig für jedermann zugänglichen „Open-Air-Gallery“ zusammengeführt, die sich gemeinsam mit den Rundwegen der „Gadepädelcher“ zunehmend als touristische Anziehungspunkte entwickeln. Als weiteres Gemeindefest feiern die Gönnheimer ihre jährliche Kerwe immer am letzten August-Wochenende.

... ebenso wie die Freunde gepflegter Street Art.
© Jürgen Schreiber

Die vielfach stattlichen und historischen Gebäude des Ortskerns in Ludwig-, Bismarck- und Bahnhofstraße sind gekennzeichnet mit Hinweistafeln der „Gadepädelcher“ des Inneren Rundwegs. Informationen gibt es am Schaukasten beim Wiegehäusel/Marktler Platz.

Zur 1200-Jahr-Feier wurde ein wappengeschmückter Sandsteinbrunnen im Zentrum des Dorfes errichtet. Die Weinbaugemeinde ist stolz auf ihre Sporthalle (1981), die Friedhofshalle (1962) und ein Gemeindezentrum. 1965 wurde die neue Grundschule Gönnheim-Friedelsheim eingeweiht. Die Einwohnerzahl der attraktiven Gemeinde, die im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ mehrfach gut abschnitt, wächst stetig.

Das schönste Weinfest der Pfalz 

Im Jahr 2007 fusionierten die Freiwilligen Feuerwehren Friedelsheim und Gönnheim und nahmen ein neues Gerätehaus, zwischen den beiden Gemeinden gelegen, in Betrieb. Im Jahr 2011 konnte die Einweihung der Kindertagesstätte „Weltendecker Janusz-Korczak-Haus“ gefeiert werden; ebenfalls ein Gemeindegemeinschaftswerk der Ortsgemeinden Friedelsheim und Gönnheim. Die Gemeinde Gönnheim verfügt über eine Haltestation der Straßenbahnlinie 4 der Rhein-Haardt-Bahn von Bad Dürkheim nach Mannheim, und die Anbindungen an die Autobahnen sind sehr günstig nach allen Himmelsrichtungen. Die hervorragende Anbindung bringt Besucher in das liebenswerte und lebendige Winzerdorf.

Die größten Veranstaltungen sind die alljährlich stattfindenden Wein- und Kulturtage, die im Jahr 2015 von der Pfalzwein-Werbung e.V. die Auszeichnung „Schönstes Weinfest der Pfalz“ erhalten haben. 

Das Motto der Gemeinde „Gönnheim, das gönn‘ ich mir“ kann von denen, die einmal dort waren, bestätigt werden: Gönnheim ist immer eine Reise wert!

Weitere Informationen: www.goennheim.de

Beitrag aus Gemeinde und Stadt 12/2022