Gemeinde des Monats
Gemeinde des Monats August 2024: Ortsgemeinde Klingenmünster – Visionen von der Weinstraße
Das Dorf mit seinen heute rund 2.400 Einwohnern hat sich seither gewandelt, ist vor allem gewachsen. Allerdings hat es den Charme, von dem der Heimatdichter immer wieder in seinen Romanen schwärmte, bis heute erhalten. Der Ursprung von Klingenmünster geht auf eines der ältesten Klöster Deutschlands, „Clinga Monasterium“ zurück, das im 7. Jahrhundert von iroschottischen Mönchen gegründet wurde und als Benediktinerkloster und später als Chorherrenstift bis ins Jahr 1567 Bestand hatte.
Lebensqualität am Minschdrer See
Klingenmünster an der Weinstraße gehört heute zur Verbandsgemeinde Bad Bergzabern und ist nach der Stadt Bad Bergzabern die zweitgrößte Gemeinde der 21 Ortschaften umfassenden Verbandsgemeinde. Das Dorf entwickelt sich stetig weiter. Derzeit entsteht ein Gewerbegebiet, ein Neubaugebiet mit 25 Bauplätzen ist ebenfalls in Planung. Klingenmünster hat eine sehr gute Infrastruktur. Deshalb ist Klingenmünster als Wohnort sehr gefragt, denn alles, was man zum täglichen Leben braucht, gibt es vor Ort: Allgemeinärzte, Zahnarzt, Apotheke, Physiotherapien, Supermarkt, Friseure, Eisdiele, Cafés, Gastronomie, Winzerhöfe, Tankstelle, Bekleidungs-, Einzelhandel- und Sportgeschäfte, dazu auch einige Handwerksbetriebe. Gerade junge Familien schätzen den Wohnwert des Dorfes, da es neben zwei Kindertagesstätten auch noch eine Grundschule gibt – die August Becker Grundschule ist zwar in einem 1935 erbauten Sandsteinhaus untergebracht, aber seit langem bereits digital auf dem neuesten Stand. Zum Zeitvertreib laden auch der Jugendtreff, ein Spielplatz mit vielen Trimmgeräten für jedes Alter, ein Boule Platz und natürlich die erholsame Natur in den Klingbachauen und am „Minschdrer See“ ein.
Klingenmünster ist ein sehr lebendiges Dorf, dafür sorgen die vielen Vereine mit ihren aktiven Jugendförderungen. Egal ob im Sport, in der Kultur oder in den beiden Kirchengemeinden, überall engagieren sich junge und alte Menschen. Viele Feste werden gefeiert: Karneval, Ostermarkt, Kerwe, Weinfest, Seefest, Sportfeste, Weihnachtsmärkte und natürlich kirchliche Feste.
Ortsgemeinde mit alter Staufferburg
Auch auf der alten Staufferburg Landeck wird gerne gefeiert, nicht nur im ganzjährig bewirteten Burghof, vor allem auch beim ältesten Burgfest der Pfalz – dem Landeckfest und im Advent bei einem mittelalterlichen Weihnachtsmarkt. Der 1881 gegründete Landeckverein bemüht sich um den Erhalt der heutigen Burgruine, die in einer Urkunde bereits 1237 erwähnt wurde. Beim Rundgang durchs Dorf findet man zahlreiche alte Häuser vom 15. bis zum 19. Jahrhundert. Ebenfalls einen Besuch wert ist die „Napoleonsbank“ mit der Aufschrift „La commune De Klingen Minster“. Wer weiter in die Vergangenheit eintauchen möchte, findet dazu im Heimatmuseum Gelegenheit, das vor allem auch dem Heimatdichter August Becker gewidmet ist.
Ein schönes Ausflugziel ist auch die Nikolauskapelle, zwischen Dorf und Pfalzklinikum gelegen. Das Kleinod stauffischer Sakralarchitektur ist erstmals 1313 urkundlich erwähnt. Für Wanderfreunde bietet der „Sternenwanderweg“ auf einer 9,5 km langen Schleife Sehenswürdigkeiten der Umgebung. Ausgangspunkt ist das ehemalige Benediktinerkloster, der Weg führt zur Nikolauskapelle, zum „Schlössel“, einer der ältesten Salier Ruinen Deutschlands, zur Fliehburg Heideschuh, zum Treutelskopf mit seinem Martinsturm und zur Staufferburg Landeck.
Wer Klingenmünster ausgiebig kennenlernen möchte, findet Übernachtungsmöglichkeiten in Privat- oder Hotelunterkünften, in Ferienwohnungen oder auf dem Wohnmobilstellplatz. Größter Arbeitgeber für die ganze Region ist das Pfalzklinikum. Die Psychiatrische Einrichtung wurde bereits 1857 auf der Gemarkung des Dorfes errichtet und hat sich seither zu einem interdisziplinären Behandlungszentrum mit insgesamt 15 Einrichtungen in der ganzen Pfalz weiterentwickelt und spezialisiert.
Klingenmünster ist ein kleines Dorf in der Südpfalz mit großer historischer Vergangenheit, einer aktiven Gegenwart und mit Visionen für die Zukunft.
Weitere Informationen: www.klingenmuenster.de
Beitrag aus Gemeinde und Stadt 08/2024
Fotos: © Christel Flory