Unübersehbar sind Wald, Wein und Burgen. Sie prägen das Leiningerland und sind über Prädikats- und Premiumwanderwege sowie ein ausgedehntes Radwegenetz erschlossen. Von Grünstadt ausgehend bieten sich damit Gästen aus nah und fern zahlreiche Möglichkeiten zur Erkundung dieser einzigartigen Region.
Das barocke Rathaus von Grünstadt
Im Mittelalter war Grünstadt ein bedeutender und unmittelbar an einer alten Römerstraße gelegener Marktflecken. Der Handel blühte. Um 1700 wurde Grünstadt die Residenz der Leininger Grafen, aus dieser Epoche stammen auch die „Leininger Schlösser“, der „Oberhof“ und der „Unterhof“ sowie das heutige Rathaus in seinem unverwechselbaren barocken Stil. Das Rathaus zählt auch zu den schönsten Gebäuden von Grünstadt. Es wurde zwischen 1750 und 1755 erbaut und diente lange Zeit als Waisenhaus. Später wurde ein Teil des Hauses zu einem Krankenhaus ausgebaut.
Nachdem 1944 Fliegerbomben das alte Rathaus in der Hauptstraße 84, in der heutigen Fußgängerzone, stark beschädigten, verlegte die Stadtverwaltung ihren Sitz in das einstige Waisenhaus. Es überstand den weiteren Krieg unbeschadet. In den 60er-Jahren kam es zu einer umfangreichen Renovierung, in deren Verlauf der alte Bauzustand größtenteils wiederhergestellt wurde. Die Nutzung des Barockbaus als Rathaus war da schon längst beschlossene Sache. Nach einer Modernisierung im letzten Jahrzehnt verfügt das Rathaus von Grünstadt auch über einen „Bürgerservice“ im Erdgeschoss.
Zwei Marktplätze und drei Kirchen
Bedingt durch den wirtschaftlichen Aufschwung des Marktfleckens Grünstadt und der damit verbundenen Ausweitung der Märkte war der bisher genutzte Platz bald nicht mehr ausreichend, so dass man um 1600 mit der Anlegung eines weiteren Marktplatzes, des heutigen Schillerplatzes, begann. Der Schillerplatz im nördlichen Bereich der Fußgängerzone ist hervorragend geeignet für kulturelle Veranstaltungen unter freiem Himmel.
Im Schatten des Kirchturms – die gotisch-barocke Martinskirche mit angeschlossenem Kirchenmuseum ist das Wahrzeichen der Stadt – hat sich in der Innenstadt ein buntes Treiben entwickelt. Dieses bietet auf dem 2013 neu gestalteten Carrièressur-Seine-Platz neben dem Alten Rathaus einen kulinarischen Höhepunkt: Jeden Samstag findet der Wochenmarkt mit einem breiten Angebot an regionalen und frischen Produkten rund um Obst, Gemüse, Brot, Honig, Blumen, Fisch, Fleisch- und Wurstwaren sowie Dampfnudeln statt. Eine wechselnde Bewirtung und der Offene Bücherschrank laden die Besucher des Wochenmarktes zum längeren Verweilen ein.
Lebendige Ortsteile: Asselheim und Sausenheim
Nördlich von Grünstadt liegt Asselheim, ein idyllisches Weinbaudörfchen, das sich an den Nordhang des Eistales schmiegt. Der Grünstadter Vorort ist geprägt durch den Weinbau. Bekannt ist das Weindorf vor allem durch seine attraktive Weinkerwe am dritten August-Wochenende, die tausende Besucher anlockt. Zahlreiche Asselheimer Organisationen und Privatinitiativen sind vor Ort aktiv und sorgen für ein ausgeprägtes gesellschaftliches und kulturelles Leben in Asselheim.
Südlich von Grünstadt liegt Sausenheim, ein reizvoller Weinort oberhalb des Eckbachtales und in der Nähe der Nordostecke des Pfälzerwalds. Auch dieser Grünstadter Vorort ist geprägt durch den Weinbau und ein reges Vereinsleben. Am westlichen Ortsrand liegt außerdem die Wellpappenfabrik, einer der größten Arbeitgeber in Grünstadt. Die Einwohnerzahl von Sausenheim hat im Laufe der Jahre durch Erschließung von Neubaugebieten stark zugenommen. Einer positiven Bevölkerungsentwicklung steht damit nichts im Weg.
Im Quadrat der Spezialisten
Die Stadt Grünstadt verfügt über Gewerbeflächen mit hervorragender Verkehrsanbindung und eine Fußgängerzone mit besonderem Einkaufserlebnis. Als expandierendes Mittelzentrum überzeugt Grünstadt durch attraktive Gewerbeflächen. In Bezug auf Lage, Zuschnitt und Ausstattung hat Grünstadt eine Vielfalt an gewerblichen Flächen und Immobilien zu bieten. Im Osten der Stadt haben sich im Gewerbegebiet viele moderne und mittelständische Betriebe angesiedelt.
„Das Quadrat der Spezialisten“ ist das Synonym für dieses Gewerbegebiet und verweist auf die dort vertretenen Fachunternehmen aus Handwerk, Handel und Dienstleistung. Doch auch die Innenstadt besitzt Anziehungskraft: Die Fußgängerzone lockt mit zahlreichen, überwiegend inhabergeführten Einzelhändlern, Gastronomen und Dienstleistern, die zum Flanieren und Einkaufen einladen.
Weitere Informationen: www.gruenstadt.de
Beitrag aus Gemeinde und Stadt 08/2022