Zur Geschichte
Die Geschichte der Verbandsgemeinde Edenkoben startete mit dem 13. Landesgesetz über die Verwaltungsvereinfachung. Im Juni 1972 wählte der Verbandsgemeinderat den ersten Bürgermeister der Verbandsgemeinde Edenkoben: Theo Bollenbach. Untergebracht in mehreren Gebäuden in Edenkoben startete der Dienstbetrieb im Oktober 1972. Weil sich die über die Stadt verteilten Standorte als viel zu klein und für eine effektive Verwaltungsarbeit als ungenügend erwiesen, sprach sich der Verbandsgemeinderat für einen Neubau auf dem Maifeld aus. Spatenstich war im Mai 1991, der Umzug der Mitarbeiter in das heutige Rathaus - Poststraße 23 - folgte im Januar 1993.
Die „weinfrohe“ Stadt Edenkoben ist Verwaltungssitz der Verbandsgemeinde, der neben der Stadt weitere 15 Ortsgemeinden angehören: Altdorf, Böbingen, Burrweiler, Edesheim, Flemlingen, Freimersheim, Gleisweiler, Gommersheim, Großfischlingen, Hainfeld, Kleinfischlingen, Rhodt unter Rietburg, Roschbach, Venningen und Weyher in der Pfalz.
Die Verbandsgemeinde Maikammer wurde durch das Landesgesetz zum 1. Juli 2014 in die Verbandsgemeinde Edenkoben eingegliedert. Am gleichen Tag trat der Verbandsgemeinderat zur konstituierenden Sitzung zusammen. Der Umzug der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter folgte im September 2014 in die beiden Standorte Edenkoben und Maikammer. In seinem Urteil am 8. Juni 2015 hat der Verfassungsgerichtshof Rheinland-Pfalz entschieden, dass das Landesgesetz über die Eingliederung der Verbandsgemeinde Maikammer in die Verbandsgemeinde Edenkoben mit der kommunalen Selbstverwaltungsgarantie unvereinbar und damit nichtig ist. Die Rückabwicklung der Fusion vollzog sich im Oktober 2015.
„Leben und arbeiten, wo andere Urlaub machen“
…heißt es nicht ohne Grund. Die Südpfälzer sind freundlich und herzlich, lieben was sie tun, sind offen, kreativ und im Gemeindeleben engagiert.
Entgegen dem Trend hat die Einwohnerzahl in den letzten 20 Jahren um 16 Prozent zugelegt. Die Gemeinden wurden vielmehr neuer Wohnort für Familien aus den Ballungszentren. Die Überschaubarkeit kleiner Dörfer mit einer intakten Infrastruktur, einem pulsierenden Vereinsleben und dörflicher Harmonie bieten besondere Lebensqualität. Die Bautätigkeit in Neubaugebieten der Stadt und den meist über 1200 Jahre alten Ortsgemeinden gestalten sich rege. Ein gutes Versorgungsangebot ist gegeben und ein breit gefächertes Bildungsangebot mit weiterführenden Schulen vor Ort kommt hinzu. Gerade im Hinblick auf die Auswirkung des demografischen Wandels steigen die Anforderungen an die Dorfentwicklung. Die anerkannten Schwerpunktgemeinden wie Venningen (2011), Roschbach (2013), Weyher (2015) und nun auch Edesheim (2017) realisieren in der Dorferneuerung diese Chance zur zukünftigen Gestaltung von Lebens- und Arbeitsraum.
Wirtschaftskraft
Die Verbandsgemeinde Edenkoben verfügt über eine eigene Anschlussstelle an die Autobahn A65. Die benachbarten Ballungszentren - die Metropolregion Rhein Neckar mit Mannheim und Ludwigshafen, die Technologieregion Karlsruhe und das Wirtschaftszentrum Strasbourg - sind schnell erreichbar. In der Verbandsgemeinde Edenkoben arbeiten 5.700 Frauen und Männer.
Im interkommunalen Industrie- und Gewerbepark Edenkoben-Venningen liegt der Schwerpunkt gewerblicher und industrieller Ansiedlungen. Größter Industriebetrieb ist Tenneco Deutschland Holding GmbH, die hier nicht nur ihr europäisches Forschungszentrum, sondern auch die Produktion von Abgasreinigungsanlagen für die Auto- und Nutzfahrzeughersteller unterhält. Der weltgrößte Stahlkonzern ArcelorMittal SSC Deutschland Südband hat sich hier niedergelassen und verarbeitet in seinem Stahlservicecenter mehr als 200.000 Tonnen Stahl pro Jahr. Betriebe des Bau- und Baunebengewerbes sind ebenso zu finden wie Produktionsbetriebe, deren Erzeugnisse auch international Absatz finden. Eine vielfältige Palette mittelständisch strukturierter Unternehmen findet sich in der gesamten Verbandsgemeinde Edenkoben.
Weinbau hat Tradition
Wie im gesamten Landkreis Südliche Weinstraße sind die 16 Gemeinden vom Weinbau, wirtschaftlich wie kulturell und landschaftlich, geprägt
Ob Genuss pur in einem mediterranen Winzerhof, eine Wanderung im größten zusammenhängenden Waldgebiet Deutschlands - dem Pfälzer Wald mit seinen bewirtschafteten Hütten, beispielsweise entlang des Premiumwanderweges „Pfälzer Weinsteig“, eine Radtour auf mehr als 200 Kilometern Radwanderwegen auch inmitten der Weinberge, ein Besuch in urigen und modernen Weinstuben oder eine Teilnahme am vielfältigen Kultur-, Kunst- und Geschichtsangebot auf Burgen und Schlössern, in Winzerdörfern oder Ateliers – ein Urlaub im Garten Eden der Pfalz erfreut sich permanent steigender Gästezahlen. Im vergangenen Jahr besuchten über 80.000 Gäste unsere Urlaubsregion. 215.141 Übernachtungen wurden gezählt, was ein Plus von 3,2 Prozent zum Vorjahr ausmacht.
Verbandsgemeindehaushalt
Das Zahlenwerk der Verbandsgemeinde Edenkoben im aktuellen Haushalt weist ein solides Finanzfundament aus. Eine ordentliche Finanzkraft, investive vor konsumtiven Ausgaben, Sparsamkeit und Innovation sind deren Grundlage. Die Pro-Kopf-Verschuldung liegt in der Verbandsgemeinde Edenkoben bei 163 Euro, der Ergebnishaushalt hat ein Volumen von 11,6 Millionen Euro, der Finanzhaushalt von 10,6 Millionen Euro bei 34,16 Prozent Verbandsgemeindeumlage, einem Eigenkapital von 30 Millionen Euro und einer freien Finanzspitze von 643.867 Euro.
Infrastruktur
Die Hochlastfaulungsanlage auf der Kläranlage Edenkoben oder das Wasserwerk in Venningen mit Investitionskosten von rund 8,1 Millionen Euro sind innovative Projekte der Daseinsvorsorge der Verbandsgemeindewerke in 2016. Aktuell steht die Einrichtung einer Ganztagsschule in Böbingen, der zweiten in der Verbandsgemeinde und die Sanierung der Schulturnhalle in Edesheim nebst Kleinspielfeld mit einer Investition von rund 1,8 Millionen Euro auf der Agenda. 2,4 Millionen Euro wurden in diesem Jahr in den Bereich Brandschutz, Gewässer, Schulen und Freibad investiert.
Und weiterhin gilt: „Wir tun es einfach – aus Überzeugung und mit Freude."
Weitere Informationen: www.edenkoben.de
Beitrag aus Gemeinde und Stadt 04/2017