Obernheim-Kirchenarnbach hat zwar Anschluss an die A62 zwischen Pirmasens und Landstuhl, Industrie hat sich aber nicht angesiedelt, so dass es ein Wohnort geblieben ist. Knapp 1900 Menschen leben hier.
An den Gebäuden sieht man noch die landwirtschaftlich Prägung, doch die gesamte Gemarkung wird nur noch von vier Landwirten bewirtschaftet.
Seit ihrer Anerkennung als Schwerpunktgemeinde in der Dorferneuerung im Jahr 2008 wurden in den vielen Arbeitskreisen zahlreiche Ideen und Anregungen erarbeitet, die nun nach und nach umgesetzt werden und zur Fortentwicklung beitragen.
Die Gemeinde Obernheim-Kirchenarnbach ist noch in der glücklichen Lage Sitz einer Grundschule zu sein, deren Träger die Verbandsgemeinde ist und die in der Mitte des langgestreckten Ortes steht.
Auch zwei Kindergärten werden betrieben, einer wurde bis Mitte 2009 vom Orden „St. Dominikus“ unterhalten und steht jetzt in Trägerschaft der Ortsgemeinde. Der andere steht in Trägerschaft der Kath. Kirchengemeinschaft und befindet sich im Ortsteil Neumühle.
Die Gemarkung ist 864 Hektar groß. Im Jahr 1965, bei der letzten Zählung teilt sich dies auf in 317 ha Ackerland, 240 ha Grünland und 170 ha Wald. Beim Rest handelt es sich um Wege und Ödungen.
Mittlerweile hat sich das Verhältnis zugunsten von Wald und Ödland verschoben. Wie überall auf der Sickinger Höhe befindet sich das fruchtbare Ackerland auf der Höhe, an den Hängen steht Wald und in den Tälern finden sich die Wiesen.
Aus der Geschichte
Vom 03. bis 05. Juli 2009 feierte die Gemeinde ihr 700-jähriges Bestehen. Im Umfeld lebten aber schon vor über 2000 Jahren Menschen auf der Sickinger Höhe. Dies bezeugt für die Gemarkung Obernheim-Kirchenarnbach der Viergötterstein, der im Landesmuseum in Speyer aufbewahrt wird. Die erste urkundliche Erwähnung stammt also aus dem Jahr 1309.
Obernheim und Kirchenarnbach waren vermutlich nie eigenständige Gemeinden. Erst im 18. Jahrhundert hat sich der Ortsteil Neumühle entwickelt. Als Franz von Sickingen (1481 – 1523) auch diesen Ort zu seinem Herrschaftsgebiet bekam, versuchte er bereits eine gesunde Landwirtschaft aufzubauen, bis dann der dreißigjährige Krieg alles zunichte machte.
Obernheim-Kirchenarnbach gehörte zur Zeit von Napoleon zu Frankreich nach der französischen Revolution dann zum Sickingischen Herrschaftsgebiet. Übrigens waren auch Obernheim-Kirchenarnbacher beim französischen Heer.
Nach der endgültigen Niederlage von Waterloo, kam es für kurze Zeit unter preußische Verwaltung, bis die Pfalz 1816 dem bayrischen Staat zugeschlagen wurde und die Einwohner Rheinbayern waren.
Schon zur französischen Zeit gehörte Obernheim-Kirchenarnbach verwaltungstechnisch zum Arrondissement - dann Kreisdirektion Zweibrücken, im Kanton Landstuhl.
Ab dem Jahr 1818 wurde dazwischen eine Verwaltungseinheit geschoben, das Landcommissariat, für Obernheim-Kirchenarnbach war dies Homburg, dem der Commissär vorstand. Diese Einteilung hielt sich bis zur Bildung des Landes Rheinland-Pfalz im Jahre 1949. Dann wurde Obernheim-Kirchenarnbach dem Kreis Kaiserslautern zugeteilt.
Im Rahmen der Verwaltungsreform im Jahre 1972 kam Obernheim-Kirchenarnbach zum Kreis Pirmasens, heute Südwestpfalzkreis. Seitdem gehört Obernheim-Kirchenarnbach gemeinsam mit 11 anderen Gemeinden zur Verbandsgemeinde Wallhalben und ist der nördlichste Punkt im Landkreis Südwestpfalz.
Weitere Informationen: www.arnbachtal.de
Quellen:
Geschichte der Gemeinde Obernheim-Kirchenarnbach Neumühle von 1995
Festschrift 700 Jahre Obernheim-Kirchenarnbach Neumühle von 2009
Artikel von Erich Ohliger
Beitrag aus Gemeinde und Stadt 04/2011