Während andere Gemeinden und Städte fallende Einwohnerzahlen vermerken, gehört die Stadt Konz zu den wenigen in Rheinland-Pfalz, die immer noch Zuwachsraten vermelden können.
Die Folge: Wirtschaftlich und kulturell hat sich in den vergangenen Jahren einiges in Konz getan. Wirtschaftlich setzt die Stadt auf die Säulen: Weinbau, Handel/Gewerbe/Industrie/Dienstleistungen und Tourismus.
Der Weinbau in der Region hat eine sehr lange Tradition. Bereits Kelten und Römer hatten vor 2000 Jahren ihren Wein hier angepflanzt. Dies war sicherlich auch ein Grund, warum der römische Kaiser Konstantin im vierten Jahrhundert n. Chr. seinen Kaiserpalast in Konz errichten ließ. Die Mauerreste sind noch heute sichtbar. Zudem geben Schautafeln und eine Metallskulptur Überblick über das Ausmaß der einstigen römischen Palastanlage.
Die Eisweine und Trockenbeerenauslesen von Mosel und Saar gehören zu den teuersten Spezialitäten der Welt. Ebenso prägend wie der Wein für die Stadt Konz und ihre Stadtteile sind die mittelständischen Betriebe in den Bereichen Handel, Handwerk und Gewerbe. Dazu wurden von Seiten der Verantwortlichen viele infrastrukturelle Verbesserungen in die Wege geleitet und auch neue Gewerbeflächen - teilweise in Zusammenarbeit mit dem Zweckverband „Wirtschaftsförderung im Trierer Tal“ ausgewiesen.
Beispielhaft ist hier das Gewerbe- und Industriegebiet „Saarmündung“ zu nennen. Dort sind in den vergangenen zwölf Monaten ein neuer Baumarkt, sowie ein neues Einkaufszentrum entstanden. Derzeit erfährt auch das Stadtzentrum eine Verstärkung. Die Planungen zum Bau eines Dienstleistungs- und Gesundheitszentrums am Koksijder Platz wird derzeit umgesetzt.
Aber auch touristisch bieten Konz und sein Umland alle erdenklichen Freizeitmöglichkeiten. So richtet die Saar-Obermosel-Touristik in Kooperation mit der Saarschleife-Touristik und der Tourist-Info Merzig den autofreien Raderlebnistag „Saarpedal“ zwischen Konz und Merzig aus.
Von der Pflege dörflichen und bäuerlichen Brauchtums über zahlreiche Konzerte, Theaterveranstaltungen und anderen Feierlichkeiten wird den Bürgern und Gästen ein reichhaltiges Angebot gemacht. Eines der Highlights ist sicherlich das alljährlich am 3. Wochenende im Juli auf dem Marktplatz in Konz stattfindende Heimat- und Weinfest. Es lockt viele Gäste aus der Region an – übrigens dieses Jahr zum 64. Male!
Für eines der wichtigsten Projekte im Sport- und Freizeitbereich der Stadt Konz werden derzeit die Weichen gestellt: der Neubau eines Schwimmbades. Das 8-Millionenprojekt in Bauträgerschaft der Verbandsgemeinde soll am Standort des bisherigen alten Hallen- und Freibades umgesetzt werden.
Bei der Meinungsbildung gehen Räte und Verwaltung seit langem neue Wege: Mit einer Vielzahl von Partizipationsprojekten werden die Bürgerinnen und Bürger an den Entscheidungsprozessen beteiligt. So wurde beispielsweise eine Planungs-Werkstatt mit Kindern gebildet. Ihre Aufgabe war es, einen neuen Spielplatz im städtischen Baugebiet „Roscheid V“ zu entwickeln. Oder auch das Bürgerforum „Aktiv im Alter“ gibt den Menschen die Gelegenheit, sich in Projekte – hier speziell auf Senioren gemünzt – einzubringen. Die Stadt Konz hatte sich auf Bundesebene als eine von 50 Städten für dieses Modellprojekt qualifizieren können.
Weitere Beteiligungsprojekte: Ein „Sicherer Schulweg“, die Entwicklung eines Kinderstadtplanes oder auch das Projekt „Soziale Stadt“, bei dem die Bürgerinnen und Bürger des Stadtteils Konz-Karthaus mitbestimmen, wie sich ihr Stadtteil in den nächsten Jahren entwickeln soll. Unter reger Teilnahme der Karthäuser Bürgerinnen und Bürger wird zurzeit ein Konzept zur Stadtteilsanierung und damit zur Verbesserung der Wohn- und Lebensqualität in Karthaus entwickelt. Etwa zwölf Maßnahmen wurden bereits für 2013 angestoßen. Dazu gehört auch die Steigerung der Aufenthaltsqualität und des Freizeitwertes am Moselufer.
Für die Koordination der Maßnahmen, aber in erster Linie auch als Ansprechpartner vor Ort hat der Stadtrat einen Quartiersmanager eingestellt, der sich vor Ort noch intensiver mit den Problemen des Stadtteils beschäftigt.
Die Teilnahme am Bundesprogramm „Aktive Stadtzentren“ ermöglicht Stadterneuerungsmaßnahmen durch öffentliche Investitionen, sowie die Förderung von privaten Maßnahmen.
Auch im Bereich Klimaschutz und Ökologie wurden wegweisende Beschlüsse gefasst. Neben der Umsetzung eines Sanierungskonzeptes für die öffentlichen Gebäude der Stadt, der Verbandsgemeinde und der Ortsgemeinden wurde ein Klimaschutzmanager eingestellt. Er soll für weitere energetische Verbesserungen in den nächsten Jahren sorgen.
Um den steigenden Bevölkerungszahlen gerecht zu werden, haben Stadt und Gemeinden seit 1984 über 30 Baugebiete entwickelt. Das auf Roscheid entstandene Neubaugebiet Roscheid V stellt ökologisch eine Besonderheit dar. In Kooperation mit den Stadtwerken Trier entstand dort ein zentrales Blockheizkraftwerk, das sämtliche Baustellen wirtschaftlich und umweltschonend mit Nah-Wärme versorgt.
Der Erfolg dieses Konzeptes wird dadurch belegt, dass keine Baugrundstücke mehr zu erwerben sind. Deshalb wird über die Entwicklung von „Roscheid VI“ nachgedacht. Ein weiteres großes Baugebiet entsteht zurzeit im Stadtteil Könen. „Im Pferdsgarten“ werden bis Mitte nächsten Jahres ca. 80 Baugrundstücke entstehen.
Weitere Informationen: www.konz.eu
Beitrag aus Gemeinde und Stadt 09/2013