Mit der französischen Besetzung 1798 bis 1814 wurde Mülheim ein französischer Amtssitz (Mairie). Der Amtssitz blieb bis zur Verwaltungsreform in Rheinland-Pfalz 1968 erhalten. Besondere Aufmerksamkeit erhielt der Wein aus der Lage „Mülheimer Sonnenlay“. Er wurde zum Beispiel auf den Weltfahrten der Luftschiffe des Grafen Zeppelin kredenzt. Seit 1928 werben daher die Mülheimer Winzer mit dem Mülheimer Sonnenlay „Zeppelinwein“.
Mehr als 70.000 Übernachtungen
Heute ist Mülheim ein aufstrebender Fremdenverkehrsort mit einem umfassenden Wellnessangebot. Reben, Wein und Landschaft sind für den Fremdenverkehr attraktiv. Mehr als 70.000 Übernachtungen jährlich werden gebucht. Die Mülheimer Weingüter liefern auf hohem Qualitätsniveau ihre Erzeugnisse in viele Länder der Welt. Das Gewerbegebiet bietet Menschen auch aus der näheren Umgebung Arbeit und Beschäftigung.
Das Bildungsangebot ist mit Kindergarten und Ganztagsgrundschule auf gutem Niveau und auch die Gesundheitsversorgung ist mit drei praktizierenden Ärzten, einem Zahnarzt sowie einer Apotheke gut aufgestellt. Die Wirtschaft brummt. Am Ort haben rund 90 Wirtschaftsbetriebe ihren Sitz. Einen weiteren Impuls erfährt die
Ortsgemeinde Mülheim seit 2014 durch ihren Status als Schwerpunktgemeinde der Dorferneuerung. Im Jahr 2015 erfolgte die Fortschreibung des Dorferneuerungskonzeptes.
Ein Ziel der Dorferneuerung ist es, den eigenständigen Charakter des Dorfes zu bewahren, das dörfliche Gemeinschaftsleben zu unterstützen und die besondere dörfliche Wohn- und Umfeld-Qualität zu pflegen. Sämtliche Planungen sind bereits abgeschlossen, die letzten Baumaßnahmen sind für 2019 vorgesehen.
Die Dorfgemeinschaft lebt
Soziale und kulturelle Aktivitäten stellen für eine Dorfgemeinschaft ein wichtiges Bindeglied dar. Sie werden in Mülheim von verschiedenen Vereinen oder in einer lockeren Gemeinschaft getragen. In der Jugendarbeit ist etwa die Spielvereinigung Mülheim-Brauneberg e.V. als Träger von Sportveranstaltungen sehr aktiv. Ferner lockt die Jugendfeuerwehr der Freiwilligen Feuerwehr den Nachwuchs mit verantwortungsvollen Aufgaben und auch der Spielmannszug Mülheim-Mosel e.V. freut sich über jugendlichen Nachwuchs. Darüber hinaus unterhält die Ortsgemeinde im Posthäuschen einen offenen Jugendraum in Zusammenarbeit mit der Verbandsgemeinde.
Eine Besonderheit im jährlichen Rhythmus ist der Mülheimer Markt, der jeweils am ersten Mittwoch und Donnerstag im August stattfindet. Das Marktrecht mit Gerichtstag und Krammarkt soll seit 1555 bestehen. Daraus hat sich ein beliebtes Weinfest entwickelt. Mit großem bürgerlichen Engagement wird ein Festumzug mit vielen Motivwagen auf die Beine gestellt. Hier arbeiten verschiedene Vereine und private Gruppen zusammen und bringen sich mit Ideen und Engagement ein. Am Umzug sind viele Einwohner direkt beteiligt. Der Umzug ist sehr beliebt und bis zu 3.000 Besucher zieht es bei gutem Wetter am ersten Markttag nach Mülheim an der Mosel.
Denkmalschutz und Wassermühlen
Der dörfliche Innenbereich ist durch mehrere Bauphasen gekennzeichnet. Ein nicht unbedeutender Teil der rund 350 Gebäude im Ort ist unter Denkmalschutz gestellt, die ältesten Wohngebäude reichen sogar bis ins 16. Jahrhundert zurück. Rund um die evangelische Kirche befindet sich der älteste Teil Mülheims: Dort in der Hauptstraße, Kirchstraße und Veldenzerstraße ist eine Denkmalzone mit historischer Bausubstanz aus dem 18. und 19. Jh. ausgewiesen.
Das größte und bedeutendste Erbe der Ortsgemeinde stellen die Mühlen dar. Die Wasserkraft von Frohnbach und Veldenzer Bach wurde im Laufe der Jahrhunderte von einer Vielzahl an Mühlen genutzt. Sogar eine Maschinenfabrik und eine Ölmühle konnten damit angetrieben werden.
Informationen zu Übernachtungen in Mülheim und Ausflüge in die Grafschaft Veldenz finden Interessierte unter www.muelheimmosel.de.
Beitrag aus Gemeinde und Stadt 07/2019