Verbandsgemeinde Rhaunen: Ferienland an Hunsrücker Schiefer- und Burgenstraße



Das Gebiet der Verbandsgemeinde Rhaunen liegt an der Wasserscheide zwischen Nahe und Mosel und wird von drei landschaftlichen Hauptmerkmalen geprägt. Dem großen, stillen Idarwald (bis 746 m ü. NN) mit den sich an ihn schmiegenden Dörfern Schauren, Stipshausen, Weitersbach, Krummenau und Horbruch, dem deutlich gegliederte Hochland um Asbach, Hellertshausen, Hottenbach, Sulzbach, Bollenbach, Schwerbach und Gösenroth (400 – 500 m ü. NN) und den tief eingeschnittenen Bachtälern um Oberkirn, Hausen, Rhaunen und Bundenbach (tiefster Punkt 250 m ü. NN).

Umgeben von Bundesstrassen, der B 327 (Hunsrückhöhenstraße) und der B 50 im Norden, der B 421 im Osten, der B 41 (Nahetalstraße) im Süden und der B 269 im Westen hat die Verbandsgemeinde Rhaunen eine gute Verkehrsanbindung. Der nur wenige Kilometer entfernte Flughafen Hahn, der zur Zeit schon mehr als 2.500 Arbeitsplätze bietet, erteilt Aufträge für die heimische Wirtschaft, bringt Umsatz und Touristen ins Land. Durch die Ausweisung von Gewerbe- und Wohnflächen wird dieser rasanten Entwicklung des Hunsrück-Flughafens Rechnung getragen.

Auch für den Tourismus verspricht sich die Verbandsgemeinde Rhaunen positive Impulse vom nahegelegenen Flughafen.

Schließlich hat das Ferienland rund um Rhaunen an der Hunsrück Schiefer- und Burgenstraße
dem Gast neben einem herrlichen Wandergebiet (ca. 500 km Wanderwege) zahlreiche Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele zu bieten.

Wintersport- und Erholungsgebiet Idarkopf

Der Idarkopf mit seinen 746 m ist ein beliebtes Ziel für Wintersportler und verfügt über 2 Abfahrtspisten von 1.100 m Länge (Höhendifferenz 198 m) mit Flutlichtanlage. Am höchsten Punkt des Idarkopfes bietet ein 28 m hoher Aussichtsturm bei klaren Witterungsverhältnissen einen herrlichen Fernblick bis in die Eifel, ins Siebengebirge, ins Elsass und nach Lothringen, in den Taunus, den Westerwald und den Pfälzerwald.

Waldfreibad Idarwald

Im malerischen Tal des Rhaunelbaches lädt das beheizte Waldfreibad “Idarwald” zum Badevergnügen bei angenehmen 24° Wassertemperatur ein.

Die Dynastie der Orgelbauerfamilie Stumm

Der berühmte Orgelbauer Johann-Michael Stumm wurde im Jahr 1683 geboren. Im kleinen Hunsrückdorf Sulzbach bei Rhaunen begann er um 1715 mit dem Orgelbau. Das war der Beginn einer über sechs Generationen reichenden, meisterhaften Orgelbautradition, die mehr als 350 Orgeln hervorbrachte. Die älteste noch erhaltene Stumm-Orgel in Rhaunen wurde im Jahr 1723 von Johann-Michael Stumm gebaut. Im Jahr 1746 – ein Jahr vor seinem Tod – baute er seine letzte Orgel und machte sie seiner Heimatgemeinde Sulzbach zum Geschenk.

Keltensiedlung Altburg im Hahnenbachtal, dem “Tal der Jahrtausende”

Die Senke zwischen dem Idar- und Soonwald ist uraltes Siedlungsland. Das beweisen Ausgrabungen des Rheinischen Landesmuseums Trier in den Jahren 1971 und 1974 auf der Altburg bei Bundenbach. Dort stand von ca. 170 bis 50 v. Chr. eine späteisenzeitliche Höhenburg des westkeltischen Kulturbereiches.

Bei den Ausgrabungen wurde die Altburg im Bauzustand des 1. Jhdt. v. Chr. wieder teilerrichtet und zu einem einzigartigen, frühgeschichtlichen Freilichtmuseum ausgebaut. Erstmals konnte der Bebauungsplan einer keltischen Kleinburg vollständig rekonstruiert und 1988 als Freilichtmuseum zur Besichtigung freigegeben werden.

Das jährlich am 2. Augustwochenende hier stattfindende Folk-Festival begeistert mit irisch-bretonischer Lifemusik zahlreiche Musikfans, die eigens hierfür nicht nur aus der Region sondern u.a. auch aus dem Kölner und Frankfurter Raum anreisen.

An der Keltensiedlung Altburg startet auch der Sirona-Weg, der Wanderer auf eine Spurensuche mit der gallo-römischen Quellgöttin Sirona durch den Hunsrück und das Naheland einlädt. Der 100 km lange Sironaweg bindet im Norden an die Ausonius-Straße mit dem römischen Vicus Belginum und im Südwesten an den keltischen Ringwall Otzenhausen an. Eine Statue der gallo-römischen Göttin Sirona wurde in einem Quellheiligtum im Idarwald gefunden. Sie ist Namensgeberin des Weges. Sirona war die Beschirmerin von Brunnen, Bächen und Flüssen und wurde von Kelten und Römern gleichermaßen als Göttin von hohem Rang verehrt.

Schiefergrube Herrenberg mit Fossilienmuseum

Durch den Schieferbergbau und die bedeutenden Fossilienfunde hat Bundenbach eine Bekanntheit weit über die Landesgrenzen hinaus erreicht. Es gibt bereits sehr früh Nachweise über die Verwendung des Schiefers im Bundenbacher Raum – so besteht z.B. der Schutzwall der Keltensiedlung Altburg aus einer Schiefer-Bruchsteinmauer. Nahe der Altburg gegenüber der Schmidtburg gelegen, vermittelt die historische Schiefergrube Herrenberg dem Besucher auf eindrucksvolle Weise die Arbeit des “Layenbrechers” (Bergmanns) und erschließt ihm die Welt der Fossilien. Die Grube wurde 1975 von Bundenbacher Bürgern in Privatinitiative als Schaubergwerk erschlossen und 1988 baulich so verändert, dass auch Rollstuhlfahrer das Bergwerk problemlos besichtigen können. Der Regisseur Edgar Reitz nutzte die Schiefergrube für die Filme „Heimat 1” und „Heimat 3” als Drehort.

Das angeschlossene Fossilienmuseum zeigt 120 Exponate aus Bundenbacher Gruben. Es handelt sich um Funde von im Schiefer eingeschlossenen Lebewesen wie Seeigel, Muscheln, Korallen oder Sterntiere aus dem Erdzeitater des unteren Devon, also vor 400 Millionen Jahren.

Weitere Informationen: www.vg-rhaunen.de


Beitrag aus Gemeinde und Stadt 02/2005