Stadt Wittlich: Zentrum für Arbeit und Einkauf


So beläuft sich beispielsweise die Zentralitätskennziffer in Wittlich laut dem „Handelsatlas 2011 für den Bezirk der Industrie- und Handelskammer Trier“ auf 235,1 und liegt damit bundesweit deutlich über dem Durchschnitt. Dieser hohe Wert verdeutlicht, dass Wittlich sowohl für Kunden als auch für Gewerbetreibende ein interessanter Standort ist. Neben dem Hauptgeschäftsbereich in der Innenstadt gibt es weitere einzelhandels- und geschäftsrelevante Standorte im Stadtgebiet.

Der traditionelle Einzelhandelsstandort in Wittlich ist die historische Altstadt. Ausgestattet mit einer gemütlichen Fußgängerzone sowie zahlreichen Plätzen wird dem Kunden eine vielfältige und qualitativ hochwertige Einzelhandelslandschaft geboten. Einheimischen und Besuchern präsentieren sich über 100 Fachgeschäfte und zahlreicher Gastronomiebetriebe eine gesunde Mischung von inhabergeführten Betrieben und Filialisten. Im Jahre 2010 wurden als Ergänzung der Innenstadt die Einkaufsmöglichkeiten durch den Bau eines modernen Einkaufszentrums erweitert. Die „Schlossgalerie“ erstreckt sich über zwei Etagen und bietet auf einer Verkaufsfläche von insgesamt 5.400 m²  eine interessante Ergänzung zu den Geschäften der Altstadt.

Innenstadtentwicklung hat hohe Priorität

Die Innenstädte sind das Herz der Städte. Urbanes Leben findet nicht in den Einkaufszentren auf der „grünen Wiese“, sondern nur in den über Jahrhunderte gewachsenen Strukturen der Altstädte statt.  Die Probleme, mit denen die Einzelhandelsstandorte in den Innenstädten in den letzten Jahren zu kämpfen haben, sind vielschichtig. Ihre Bewältigung ist nur im zielorientierten Zusammenspiel aller Beteiligten, den Haus- und Geschäftsinhabern, privaten Investoren und den öffentlichen Verwaltungen möglich. Die Stadt Wittlich hat ihre Bemühungen vor kurzem durch eine weitere Initiative ergänzt: Durch die Aufnahme in das Förderprogramm „Aktive Stadtzentren“ können dringend notwendige Bauprojekte in der Altstadt finanziell unterstützt werden.  

Über den Antrag zur Aufnahme in das neue Förderprogramm hat das Land schnell entschieden und Wittlich schon ab dem Jahr 2009 in das neue Städtebauförderprogramm aufgenommen. Das vom Bund und den Ländern seit 2008 aufgelegte Förderprogramm „Aktive Stadtzentren“ unterstützt städtebauliche Maßnahmen in den zentralen Versorgungsbereichen. Durch die Förderung sollen Funktionsverluste verhindert und die Standorte für Wirtschaft und Kultur sowie als Orte zum Wohnen, Arbeiten und Leben erhalten und weiter entwickelt werden. Das neue Förderprogramm dient damit gezielt der Sicherung und Stärkung der Innenstädte. Paradebeispiel für den Einsatz des neuen Förderprogramms sind der Bau der neuen Altstadtpassage mit den angrenzenden Bereichen in der Neustraße und Burgstraße. Aktuell wird mitten in der Altstadt eine Fläche von 1.400 Quadratmetern neu bebaut. Nach Beendigung der Bauarbeiten Ende dieses Jahres werden 20 hochwertige und größtenteils barrierefrei erreichbare Wohnungen, eine Tiefgarage mit 20 PKW-Stellplätzen und zwei größere Ladenlokals den Stadtkern aufwerten. Noch in diesem Jahr wird auch der neue öffentliche Platz in der Altneugasse fertiggestellt sein.   

Durch die gleichmäßige Verteilung rund um das Stadtzentrum ermöglichen die öffentlichen Parkplätze aus den verschiedensten Richtungen kurze Wege in die Innenstadt. Bemerkenswert ist die hohe Anzahl an kostenfreien Parkplätzen, die dem Kunden einen gemütlichen Stadtbummel in Wittlich ohne zeitlichen Druck ermöglichen. Auf den öffentlichen Parkplätzen werden insgesamt über 1.200 unentgeltliche Stellplätze angeboten.

Im Gewerbegebiet „Vitelliuspark“, einer Konversionsfläche an der L 141, ist in den letzten Jahren ein neuer Einzelhandelsstandort entstanden. Auf dem früheren Kasernengelände haben sich bereits zwei Lebensmittelmärkte (ALDI, E-Center) und ein Elektro-Fachmarkt (ProMarkt) angesiedelt. Zurzeit entsteht dort ein Globus-Baumarkt mit 9.500 Quadratmetern Verkaufsfläche. Weitere 4,5 ha sollen ebenfalls einer gewerblichen, aber innenstadtverträglichen Nutzung zugeführt werden.

Wirtschaftszentrum mit rund 16.000 Arbeitsplätzen

Aus einer Kleinstadt mit mittelalterlichen Wurzeln und ehemals landwirtschaftlicher Prägung ist in den letzten Jahrzehnten eine moderne Stadt mit rund 16.000 Arbeitsplätzen geworden. Begünstigt wird die stetig fortschreitende wirtschaftliche Entwicklung durch die günstige Lage der Stadt in der Mitte eines großräumigen Wirtschaftsgebiets im Westen Europas. Die wirtschaftlichen Kerngebiete Rhein-Main, Kölner Bucht und Lothringen sowie Luxemburg als bedeutender europäischer Finanzplatz sind binnen Stundenfrist erreichbar. Mehr als 250 ha Industriegelände sind gebaut. International bekannte Firmen wie Dunlop, Ideal-Standard, Dr. Oetker oder Franklin-Electric sprechen für die hervorragende Standortqualität Wittlichs. Geprägt wird der Wirtschaftsstandort von überwiegend mittelständischen Familienbetrieben, um die sich Handwerk, Handel und Dienstleistungsunternehmen gruppieren. Um der Nachfrage nach erschlossenen Gewerbe- und Industrieflächen gerecht werden zu können, wurde ein neues Gewerbegebiet, das „Industriegebiet Wengerohr-Süd“ mit weiteren rund 70 Hektar Ansiedlungsflächen erschlossen.

Eine der größten Standortvorteile des Gewerbe- und Industriestandortes Wittlich sind die hervorragenden Verkehrsanbindungen über Straße, Schiene und mehrere nahe gelegene Flughäfen. Neben der A 1 als einer der wichtigsten Nord-Süd-Verbindung hat die A 60 als Anbindung zur belgischen Industrie- und Hafenregion Wittlich näher an industrielle Ballungsräume gerückt. Die Weiterführung der A 60 über die B 50 neu mit Hochmoselübergang wird die Fahrtzeiten in den Rhein-Main-Raum erheblich verkürzen.

Weitere Informationen: www.wittlich.de


Beitrag aus Gemeinde und Stadt 08/2012