BlitzReport SONDERINFO: Kommunalfinanzen 2003 © GStB
„Rettet die Kommunen“ Rheinland-pfälzische Kommunen sind Pleite Eckwerte |
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BR SI 01/1/03 HB/967-00 | ||
Sparpaket der Landesregierung; Ergebnisse der Klausurtagung des Ministerrats vom 25./26. November 2002 | Die katastrophale Prognose des Arbeitskreises Steuerschätzung war Anlass für die Landesregierung, um in einer Klausurtagung über längst überfällige Konsequenzen und Reaktionen zur Haushaltskonsolidierung nachzudenken. Der Rotstift wurde angesetzt. Im Nachtragshaushalt 2003 sollen 356 Millionen Euro und im Doppelhaushalt 2004/2005 jeweils 392 Millionen Euro eingespart werden. Auf Grund der Haushaltskonsolidierungsmaßnahme werden für 2008 Ausgaben von 12.151 und Einnahmen von 12.181 Millionen Euro erwartet; damit soll ab 2008 jegliche Neuverschuldung vermieden werden.
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BR SI 01/3/03 DF/967-00 | ||
Kommunaler Finanzausgleich als Reservekasse des Landes: Chronologie und Umfang der Eingriffe | 1992 – 1995 In den Jahren 1992 bis 1995 war der Verbundsatz von 20,25 auf 19,75 v.H. abgesenkt worden; dies wurde erst für das Jahr 1996 rückgängig gemacht. Dies führte in dem genannten Zeitraum zu Mindereinnahmen von ca. 133,55 Mio EUR. Außerdem wurden die kommunalen Gebietskörperschaften über ihren Beitrag zur Deutschen Einheit zusätzlich mit 239,28 Mio EUR belastet. Auch dieser unberechtigte Eingriff wurde ab dem Jahr 1996 eingestellt. 1997 Der Finanzausgleich des Jahres 1997 wurde dadurch belastet, dass zusätzlich zu den Steuermindereinnahmen auch Negativabrechnungen in Höhe von rund 30 Mio EUR konzentriert vorgenommen wurden. 1998 - 1999 Mit dem Doppelhaushalt 1998 und 1999 wurde die Befrachtung des Finanzausgleichs mit den bisher aus Landesmitteln gezahlten Personalkostenerstattungen für Kindertagesstätten vorgenommen. Im Gegenzug wurden zwar die Schulbaumittel aus dem Finanzausgleich herausgelöst (2 Jahre später aber wieder eingefügt). Per Saldo ergab sich dadurch eine Befrachtung von rd. 35,79 Mio EUR. Zugleich wurde im Doppelhaushalt 1998 und 1999 die Erstattung nach dem Landesaufnahmegesetz um 11 % reduziert. 2000 - 2001 Im Doppelhaushalt 2000 und 2001 wurden die zwei Jahre zuvor herausgenommenen Schulbaumittel wieder eingestellt (Befrachtung 2001: 49,08 Mio. EUR; 2001 51,13 Mio. EUR). Daneben wurden auch die Musikschulmittel in den Finanzausgleich eingestellt und Mittel für die Krankenhäuser in Höhe von 5,11 Mio EUR 2000 und 15,34 Mio EUR 2001 in den Finanzausgleich gebracht. Die Mehrbelastungen summierten sich daher in 2000 auf rd. 56,24 Mio EUR und in 2001 auf rd. 69,02 Mio. EUR. 2002 - 2003 Die Grunderwerbsteuer ist ab dem Jahr 2002 verstaatlicht. Diese Entscheidung der Landespolitik und weitere Befrachtungen ergeben jährliche Zusatzopfer zulasten der Kommunen in Höhe von 70 Mio. EUR. Zusammenfassung Zusammengenommen sind dies Einmalbelastungen in Höhe von rund 373 Mio EUR aus den Jahren 1992 bis 1995 sowie dauerhafte Belastungen in einer Größenordnung von etwa 170 Mio EUR und Jahr. | |
BR SI 01/4/03 HB/967-00 | ||
Auswirkungen der Steuerschätzung vom November 2002 auf die Kommunalfinanzen ab 2003; Bugwelle bis 2007 | Das Land Rheinland-Pfalz hat aus der Abrechnung des Kommunalen Finanzausgleichs für das Jahr 2001 eine Forderung in Höhe von ca. 76 Mio. Euro. Die Höhe der Forderung für das Jahr 2002 wird derzeit auf ca. 154 Mio. Euro geschätzt. Diese Forderungen sind nach dem geltenden Finanzausgleichsgesetz spätestens in den Jahren 2004 beziehungsweise 2005 zu verrechnen. Zugleich wurde in der Sitzung der Finanzausgleichskommission am 18.11.2002 angekündigt, im Zuge der Aufstellung des Nachtragshaushaltes den Ansatz der Verbundmasse für das Jahr 2003 nach unten zu korrigieren. Damit würde die Finanzausgleichsmasse bis zum Jahr 2005 jährlich sinken. Vor diesem Hintergrund wurde in der Finanzausgleichskommission jeweils einstimmig (3 Vertreter des Landes und 3 Vertreter der kommunalen Seite) ein Beschluss mit folgendem Wortlaut gefasst:
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BR SI 01/5/03 DF/967-00 | ||
Basishaushalt (Mio. EUR) | nach Kabinettsbeschluss (Mio. EUR) | |||||||
2002 | 2003 | 2003 | 2004 | 2005 | 2006 | 2007 | 2008 | |
Ausg.: | 11.380 | 11.599 | 11.419 | 11.436 | 11.545 | 11.754 | 12.064 | 12.252 |
Ausgabensteigerung | +3,0 % | +0,1 % | +1,0 % | +1,8 % | ||||
Einn.: | 10.531 | 10.818 | 10.642 | 10.785 | 10.946 | 11.491 | 11.825 | 12.181 |
Zs.: | -239 | -72 | ||||||
Weit. Maßnm.: | +89 | +102 | ||||||
Finanzierungssaldo: | -848 | -781 | -777 | -651 | -599 | -263 | -150 | +30 |
in Mio. Euro | 2001 | 2002 | 2003 | 2004 | 2005 | 2006 | 2007 | 2008 |
Euro | Euro | Euro | Euro | Euro | Euro | Euro | Euro | |
Verbundmasse x Verbundsatz | 1.490,8 | 1.473,2 | 1.534,0 | 1.631,7 | 1.652,5 | 1.753,2 | 1.798,6 | 1.843,6 |
Haushaltsansatz | 1.567,2 | 1.627,3 | 1.534,0 | |||||
Anspruch Land | 76,4 | 154,1 | 0,0 | |||||
Abrechnung aus Vorjahren | ||||||||
die FAG-Masse 1999 abweichend um | 19,0 | |||||||
die FAG-Masse 2000 abweichend um | 23,2 | 23,2 | ||||||
die FAG-Masse 2001 abweichend um | -76,4 | |||||||
die FAG-Masse 2002 v. abweichend um | 154,1 | |||||||
die FAG-Masse 2003 v. abweichend um | 0,0 | |||||||
Zwischensumme | 1.669,5 | 1.557,2 | 1.555,3 | 1.498,5 | 1.753,2 | 1.798,6 | 1.8432,6 | |
Darlehen an die Kommunen | 48,8 | 50,7 | 107,7 | |||||
6a Abrechnung des Darlehens an die Kommunen | -147,2 | -59,8 | 0,0 | |||||
Finanzausgleichsmasse | 1.606,0 | 1.606,0 | 1.606,0 | 1.606,0 | 1.738,9 | 1.843,6 | ||
Darlehensstand jeweils am 31. Dezember | 48,8 | 99,5 | 207,0 | 59,8 | 0,0 |