Frauen in der Kommunalpolitik
3. Frauenkongress kommunal in Magdeburg
„Wir als Gesellschaft dürfen es uns nicht länger leisten, in der lokalen Politik eine Hälfte der Bevölkerung in Deutschland nicht ausreichend zu berücksichtigen. Wir verzichten derzeit auf viele kluge Köpfe. Und wir können es uns nicht leisten, 50 Prozent der Bevölkerung nicht entsprechend im politischen Prozess abzubilden“, unterstrich DStGB-Vizepräsident Bernward Küper heute anlässlich des 3. DStGB-Frauenkongress kommunal in Magdeburg.
„Frauen in der Kommunalpolitik bringen eine Vielfalt an Perspektiven und Ideen ein, die entscheidend sind für eine ganzheitliche und gerechte Gestaltung unserer Gesellschaft,“ so Ramona Schumann, Bürgermeisterin von Pattensen und Vorsitzende des DStGB-Arbeitskreises für Frauen in Kommunen und Kommunalpolitik: „Eine geschlechtergerechte Verteilung von Führungspositionen in der Politik hat demokratiestützende Wirkung. Wir alle sind aber noch stärker in der Verantwortung, die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen.“
Kommunale Führungsverantwortung ist mit einem hohen Maß an persönlichem Einsatz und zeitlichem Aufwand verbunden. „Die Rahmenbedingungen für kommunalpolitisches Engagement zu verbessern“, so Schumann und Küper, „ist für alle kommunalpolitisch Engagierten heute und alle künftigen Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitiker unabhängig vom Geschlecht ein Gewinn.“ Dazu zählen bessere familienfreundlichere Rahmenbedingungen für Kommunalpolitik, mehr Absicherung auch im Ehrenamt, eine sach- und ergebnisorientiertere Gesprächskultur, mehr Respekt im Umgang miteinander, mehr Mut im Kampf gegen Sexismus, mehr Engagement beim Schutz von Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitikern vor Hass Hetze und Gewalt. „Das Amt der Bürgermeisterin und des Bürgermeisters muss attraktiv und sicher sein“, unterstrich Küper. Nicht zuletzt fallen darunter auch mehr Gestaltungs- und finanzielle Handlungsspielräume.
Um den Anteil an Frauen in kommunalpolitischer Führungsverantwortung zu steigern ist neben den vielen einzelnen Maßnahmen auch eine breite öffentliche Mobilisierung notwendig: Die vielen Maßnahmen müssen flankiert werden von Initiativen und Kampagnen – über Parteigrenzen und Professionen hinweg – die für eine breite öffentliche Sensibilisierung für das Thema Geschlechterparität sorgen.
„Unsere Demokratie lebt von unserem Miteinander und breiter gesellschaftlicher Teilhabe. Ihre Widerstandsfähigkeit zieht sie daraus von vielen getragen zu werden unter anderem, in dem sie sensibel die Bedürfnisse der Geschlechter berücksichtigt. Dies gelingt nach wie vor auf keiner politischen Ebene nachhaltig und bedarf einem Mehr an Unterstützung. Die Städte und Gemeinden erwarten hier gemeinsame Anstrengungen durch Kampagnen, Projekte, Initiativen zu verbesserten Rahmenbedingungen sowie überparteiliche Programme mit Ländern und Bund“, so Ramona Schumann abschließend.
Weitere Details zum Hintergrund der Erhebungen finden sich auf der Homepage www.dstgb.de (Rubrik Aktuelles & Pressemitteilungen).
Pressemitteilung des DStGB vom 7. November 2024