Die neuen Besitzer können die kleinen Hingucker nun in ihren Gärten oder auf dem Balkon aufstellen oder -hängen. „Die Aktion kommt sehr gut an. Die Leute sind sehr angetan von der Idee und freuen sich über die Pfostenhocker, die eine schöne Deko für den Garten sind, aber gleichzeitig auch eine nützliche Funktion haben, indem sie als Behausung für Insekten dienen“, berichtet Yvette Weidner von der Verbandsgemeinde Höhr-Grenzhausen, die die Pfostenhocker verteilt. Gefüllt mit etwas Holzwolle oder Stroh dienen die Pfostenhocker zum Beispiel Schlupfwespen, Ohrenkneifern oder anderen kleinen Gartenbewohnern als Unterschlupf.
„Kost und Logis“
Thilo Becker, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Höhr-Grenzhausen, erklärt, was hinter der Aktion steckt: „Gemeinsam mit unseren Bürgerinnen und Bürgern möchten wir damit einen Beitrag zur Biodiversität und zum Erhalt der Artenvielfalt leisten. Dabei legen wir das Augenmerk nicht auf ein großes Projekt, sondern möchten durch kleine Akzente in vielen Gärten in der Verbandsgemeinde die Natur unterstützen“.
Um den Insekten aber nicht nur eine Unterkunft, sondern „Kost und Logis“ zu bieten, sollen die Bürgerinnen und Bürger für die Pfostenhocker auch ein blühendes Umfeld schaffen. Als zusätzlicher Anreiz dient im weiteren Verlauf für die Teilnehmer am Umweltpreis-Wettbewerb ein Fotowettbewerb, bei dem die „Hotelbesitzer“ eine kurze Projektbeschreibung ihres blühenden Gartens oder Balkons und Fotos – natürlich mit dem Pfostenhocker – einreichen können. Die Jury der Verbandsgemeinde entscheidet anschließend, wer einen der vier mit 300 Euro dotierten Preise gewinnt. „So bringt jedes der 100 „Insektenhotels“ neben einer hübschen Aufwertung im Garten auch noch einen kleinen Teil zur Unterstützung der Artenvielfalt mit – und davon haben wir letztendlich alle etwas“, sagt Yvette Weidner.
Keramiktradition und Diversität
Die Pfostenhocker „Kannenbäcker Blaue Spitzen“ stellt eine ortsansässige Töpferei her. „Keramik spielt hier im Kannenbäckerland, einem traditionellen Zentrum für keramisches Kunsthandwerk, natürlich eine große Rolle. Damit können wir die Vorteile für Natur und Umwelt mit der regionalen Tradition verknüpfen“, freut sich Weidner. Das Kannenbäckerland im Westerwald wurde durch ein großes Tonvorkommen und das darauf sich gründende Töpferhandwerk bekannt. In der Region befinden sich die größten zusammenhängenden Tonlagerstätten Deutschlands.
Kontakt: Yvette Weidner, Verbandsgemeindeverwaltung, Fachbereich Bauen und Umwelt, Rathausstraße 48 in 56203 Höhr-Grenzhausen, Telefon: (0 26 24) 104-215, E-Mail: yvette.weidner@hoehr-grenzhausen.de