Damals standen Gemeinden und Städte vor großen Problemen wie etwa der Trümmerbeseitigung, der Wiederherstellung einer verkehrs- und nachrichtentechnischen Infrastruktur oder der Sicherstellung der Bevölkerungsernährung sowie der Grundversorgung mit Wärme, Elektrizität und Wasser. Da Deutschland gemäß dem Willen der Besatzungsmächte dezentralisiert werden sollte, kam den Kommunen die wichtige Aufgabe des Wiederaufbaus Deutschlands auf unterster föderaler Ebene zu. In den Anfangsjahren des GStB ging es um die Mitwirkung an der Gesetzgebung, aber gerade auch um die Stellung der Gemeinden in der Finanzverfassung. So verwundert es auch nicht, dass der kommunale Finanzausgleich bereits auf der Tagesordnung der Gründungsmitgliederversammlung des GStB stand.
Auch heute, 75 Jahre später, stehen Gemeinden und Städte vor großen Herausforderungen. Krisen wie Krieg, Inflation, Energieknappheit, Pandemien, Klimawandel und Wohlstandverluste drohen die Gesellschaft zu spalten. Die Sorgen, Ängste und Nöte der Menschen müssen beachtet und mit Gegenmaßnahmen vermindert werden. Diese gewaltige Aufgabe können Städte, Gemeinden und Dörfer nicht allein bewältigen. Darum braucht es gerade jetzt einen starken Spitzenverband, der die Interessen bündelt und kraftvoll gegenüber dem Land vertritt.